Italien: ANCMA & Co. wehren sich gegen Kürzungen in Fahrradinfrastruktur-Investitionen
Die absehbaren Pläne der neuen italienischen Regierung scheinen die heimische Fahrrad-Lobby zu fürchten. Bevor die Politiker mit Blick auf die unvermeidbaren radikalen Kürzungen im Haushaltsplan 2023 den Rotstift ansetzten, pilgerte eine unter anderem von dem Nationalen Verband der Fahrrad-, Motorrad- und Zubehörindustrie ANCMA mit getragene Initiative nach Rom.
Foto: ANCMA

Dort wurde das Ministerium für Infrastruktur und Verkehr von ANCMA und vielen anderen fahrradfreundlich gesinnten italienischen Organisationen und Verbänden (aus den Bereichen Umweltschutz, Tourismus etc.pp.) daran erinnert, dass das Fahrrad »keine ideologische Marotte und kein politisches Instrument sei, mit dem man spalterisch herumfuchtelt«, sondern Teil der Lösung für die Mobilität von morgen. Dahinter würde nicht nur ein Industriesektor mit 250 Unternehmen stehen, der Arbeitsplätze schafft und einen Wert von fast 2 Milliarden Euro hat.
Zudem halte Italien nach wie vor mit seinen mehr als 3,2 Millionen produzierten Fahrrädern einen Anteil von 21 Prozent an der europäischen Fahrradproduktion in seinen Händen. Mit diesem mehr als einem Fünftel der EU-Gesamtproduktion stehe man weiterhin vor Deutschland und Portugal an erster Stelle.
Zudem genieße die heimische Fahrradindustrie schon alleine aus der Historie heraus und darüber hinaus einen weltweit ausgezeichneten Ruf, der bis in die Gegenwart hinein reiche. Daher wäre es kurzsichtig, »die Investitionen in die Fahrradsicherheit und -infrastruktur zu verringern«.
Letztendlich verweisen ANCMA und Konsorten auf die Vorteile der Fahrradmobilität in Bezug auf mehr Nachhaltigkeit, Gesundheit, fahrradbedingten Tourismus und wirtschaftlichen Wohlergehen.

Text: Jo Beckendorff/ANCMA

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