An dem 3-tägigen Gipfeltreffen des International Transport Forum (ITF) in Leipzig nahmen Verkehrsminister aus 52 OECD-Mitgliedstaaten teil. Die European Cyclists’ Federation (ECF) erhob das Radfahren als globales Thema auf die Tagesordnung, um sicherzustellen, »dass es als effektives Transportmittel ernst genommen wird«.
So wurde dann auch in den »Schlüsselbotschaften der Minister auf dem Jahres-Gipfeltreffen 2011« zur häufigeren »Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsträger – einschließlich des Radfahrens und Laufens« ermutigt. Ebenso wurde an die bereits 2004 herausgegebenen »Empfehlungen an die nationale Politik zur Förderung des Radverkehrs« erinnert.
Die ECF, vertreten durch ihren Präsidenten Manfred Neun, forderte einen Wechsel von großen Infrastrukturprojekten, die vorwiegend den motorisierten Verkehr fördern, hin zu kleineren, aber ebenso wichtigen Projekten zugunsten der Fußgänger und Radfahrer.
In der „Charta von Sevilla“, die zuvor auf der Velo-city Konferenz 2011 verabschiedet wurde und alle Vorteile des Radfahrens aufführt, hatte der ECF die Verkehrsminister bereits dazu auffordert, Fußgängern, Radfahrern und den öffentlichen Verkehrsmitteln mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
In Zusammenhang mit dem Themen-Schwerpunkt »Innovation« stellte der ECF für eine wahre nachhaltige Lösung die Rolle der E-Bikes im Bereich E-Mobility heraus. Elektroautos könnten das überall vorhandene Stau-Problem nicht lösen. Manfred Neun verdeutlichte in seinem Vortrag, dass »die wirklichen Vorteile im Elektrorad liegen, das den Menschen einen viel leichteren Einstieg in die E-Mobilität bietet: Es gibt keine Helmpflicht, man braucht keinen Führerschein, keine Versicherung und eine Altersgrenze besteht ebenfalls nicht.«
Auch Enrique Peñalosa, Direktor des Instituts für Verkehrs- und Entwicklungspolitik, sieht Radfahren und Laufen als wichtige Verkehrsträger. Ein gleichberechtigter Zugang zum öffentlichen Raum solle dafür zur Verfügung stehen: »Wenn wir in demokratischen Gesellschaften leben, sollten wir Fußgängern und Radfahrern mehr Rechte einräumen.«