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ITF-Konsultation in Paris: CONEBI und WBIA waren erstmals dabei
ITF rief, viele kamen Ende Januar zum Konsultationstreffen nach Paris.

Zur Vorbereitung des prestigeträchtigen ITF 2020 Summit (27. – 29.5. in Leipzig) zum Thema »Verkehrsinnovationen für nachhaltige Entwicklung« hatte das Weltverkehrsforum (ITF – steht für »International Transport Forum«) am 27. und 28. Januar Organisationen aus den Bereichen Verkehr und Mobilität zu einer interaktiven Diskussion nach Paris geladen. Erstmals dabei: Der Dachverband der europäischen Fahrradindustrie CONEBI sowie der junge Fahrradindustrie-Weltverband WBIA (World Bicycle Industry Association).

Ein kurzer Blick zurück: 2006 wurde ITF von Ministern aus weltweit 43 Ländern ins Leben gerufen. Heute hat ITF Vertreter aus 60 Länder hinter sich (darunter China, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Japan, Russland und die USA), die laut den Organisatoren »gemeinsame zwischenstaatliche Politiken mit positiven Auswirkungen auf Verkehr und Mobilität in ihren jeweiligen Gebieten untersuchen wollen«.
Bei der Vorstellung ihres Arbeitsprogramms argumentierte das ITF-Sekretariat schon im Vorfeld wie folgt: »Was Verkehrsinnovationen definiert, sind Wirtschaftswachstum, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Integration.« Es gäbe in der Tat fünf Hauptthemen, die innerhalb der Verkehrsinnovation identifiziert werden können: »Dekarbonisierung, Sicherheit, Konnektivität, Digitalisierung und Zugänglichkeit.«
Was nun im Fokus der Ende Januar durchgezogenen interaktiven ITF-Konsultation stand: wie neue Technologien und Geschäftsmodelle die Zugänglichkeit, Sicherheit und Effizienz der Verkehrsinfrastruktur und -dienste verbessern könnten. Neben den erstmals teilnehmenden CONEBI und WBIA nahmen weitere europäische Institutionen wie zum Beispiel die Europäische Investitionsbank (EIB), die Europäischen Verkehrsbehörden (EMTA), der Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen (UITP) und die Europäische Konferenz der Verkehrsforschungsinstitute (ECTRI) an der ITF-Konsultation in Paris teil. Dort wurden in mehreren Round-Table-Gesprächen diskutiert.
CONEBI/WBIA erheben ihre Fahrrad-Stimme
Die Premierenteilnehmer CONEBI und WBIA lenkten in diesem Zusammenhang die Aufmerksamkeit auf Themen, die »von der zentralen Rolle von Fahrrädern und E-Bikes bei der künftigen Entwicklung emissionsfreier intelligenter Städte bis zur Bedeutung der Verbesserung der Verkehrssicherheit durch konkrete politische Entscheidungen für alle gefährdeten Verkehrsteilnehmer, einschließlich Radfahrer, reichen«.
Fazit der beiden Fahrrad-Industrieverbände: »Die Konsultation war die perfekte Gelegenheit, um auch die Notwendigkeit zu bekräftigen, die Fahrradindustrie in ihren Bemühungen zu unterstützen, Lösungen für die Lieferung der letzten Meile zu finden und einen Anreiz für die Verkehrs-Dekarbonisierung zu schaffen, indem die Regierungen modernste politische Maßnahmen ergreifen, die das Potenzial haben, die Rolle der nachhaltigen Mobilität pragmatisch zu gestalten.«
Dazu CONEBI-Geschäftsführer und WBIA-Sprecher Manuel Marsilio: »Wir wollen sicherstellen, dass Fahrrad und E-Bikes in einem offenen Dialog mit den öffentlichen Verkehrsbetrieben und den lokalen Verkehrsmanagement-Behörden als oberste Priorität behandelt werden, um das Pendeln und die kommerzielle Belieferung in städtischen Ballungsgebieten zu fördern.«
Entscheidungsträger unter Druck
Denn, so Marsilio weiter: »Die konkreten Herausforderungen, die aufgrund des Klimawandels in der ganzen Welt vor uns liegen, setzen die Entscheidungsträger sowohl von Seiten internationaler Institutionen als auch von Seiten der Bürger unter hohen Druck, mehr Ressourcen in die drastische Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen und anderer Schadstoffe zu investieren: zum Beispiel Staugebühren, die in Radverkehrs-Infrastrukturen investiert werden sollen, aber auch mehr Aufmerksamkeit auf die durch Mobilität entstehenden schädlichen Kohlendioxide. Ich hoffe, dass die Verpflichtung Oslos, bis 2030 eine CO2-neutrale Stadt zu werden, ein überzeugendes Beispiel für viele andere Städte sein wird.«
Sowohl CONEBI als auch WBIA freuen sich bereits auf den ITF Summit 2020 in Leipzig, auf dem laut beider Verbände »der internationalen Gemeinschaft und den Weltverkehrsministern die Vision der Branche in Bezug auf nachhaltigen Verkehr vorgestellt werden soll – zusammen mit den wichtigsten Erkenntnissen, die sich auf den Beitrag der Branche in Bezug auf Arbeitsplätze, Wachstum, Forschung und Innovation beziehen«.
Mehr Info zum ITF Summit 2020 unter https://2020.itf-oecd.org.

Text: Jo Beckendorff/CONEBI, Foto: ITF
 

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