Heißt, dass die beiden Motorroller-Klassen mehr als 125ccm und bis zu 125ccm im letzten Jahr um 14,4 auf 18.179 bzw. um 19,7 Prozent auf 36.613 neu zugelassene Einheiten hochfuhren. Sie sind die klaren Gewinner des Jahres 2022. Dazu gesellt sich dann noch die »kleine Klasse« (bis 50ccm) mit 28.746 Neuzulassungen (ebenfalls plus 19,7 Prozent).
Das allgemeine Wachstum der Leichtkrafträder und Leichtkraftroller bestätigt laut IVM den anhaltenden Erfolg der Anfang 2020 eingeführten B196-Regelung. Dank der dürfen Autofahrer mit Führerschein-Klasse B ohne Zusatzprüfung etc. Zweiräder bis 125ccm fahren. Und die scheinen sich in dieser Klasse und im Rahmen der urbanen Mobilität eher für Motorroller als für Krafträder zu entscheiden.
Die mehr als 125ccm-Kraftrad-Neuzulassungen wurden hingegen im letzten Jahr mit einem Minus von 7,2 Prozent auf alles in allem 107.992 Einheiten eingebremst. Die bis 125ccm-Klasse konnte sich hingegen mit ihrem leichten Plus von 2,2 Prozent auf 35.409 Einheiten wenigstens behaupten.
Top-Five-Marktanteile auf dem Gesamtmarkt 2022
Was den Gesamtmarkt der Neuzulassungen und die diesbezüglichen Marktanteile der Anbieter betrifft, liegt Honda mit einem Anteil von 12,8 Prozent knapp vor BMW (12,39 Prozent), Vespa (9,12 Prozent), Yamaha (8,69 Prozent) und Kawasaki (6,33 Prozent).
Der IVM unterteilt die Marktanteile aber auch noch einmal in die jeweiligen Zweirad-Klassen bzw. -Kategorien. Genauere Info dazu in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben
Was zumindest in den beiden Motorroller-Klassen auffällt: beide werden nach wie vor vom italienischen Motorroller-Pionier Vespa angeführt (über 125cc = Marktanteil 39,68 Prozent, bis 125cc = Marktanteil 29,68 Prozent).
Hier kann ein europäischer Anbieter der starken Fernost-Konkurrenz nach wie vor Paroli bieten. Zählt man dann noch die Marktanteile weiterer Marken der Vespa-Mutter Piaggio Group hinzu (aufgeführt sind noch Aprilia und Piaggio), ist es sogar ein noch größeres Stück vom Kuchen.
Was ebenfalls ins Auge sticht: in der Statistik über Marktanteile der Leichtkraftroller wird auch die chinesische E-Zweirad-Marke Niu mit einem Anteil von 3,8 Prozent geführt. Bei Niu handelt es sich ausschließlich um E-Fahrzeuge.
Sicherlich sind in der Kategorie bis 125ccm-Motorroller auch noch weitere E-Fahrzeuge erfasst. Neben ihren Modellen mit Verbrennungsmotor bieten viel der genannten Anbieter auch E-Modelle. Wie viel dieser Leichtkraftroller-Neuzulassungen allerdings schon insgesamt auf »e« entfallen – dazu gibt die IVM-Statistik keine Auskunft. Hier wäre ein Vergleich auch in anderen Zweirad-Klassen interessant.
Aussagekräftige Graphiken zu den motorisierten Zweirad-Neuzulassungen 2022 in einer der kommenden RadMarkt-Ausgaben.
Text: Jo Beckendorff