Als Folge des letztjährigen Zusammenschlusses mit Topgolf hat die US-amerikanische Jack Wolfskin-Mutter Callaway Golf Company vorgestern (7. September) ihren Firmennamen in Topgolf Callaway Brands Corp. geändert. Damit einher geht auch eine Tickersymbol-Änderung an der New Yorker Börse (NYSE) von »ELY« zu »MODG«. Gleichzeitig wird das Geschäft der auch wieder im Bikesektor stärker mitmischenden deutschen Outdoor-Marke Jack Wolfskin Richtung Südeuropa und Naher Osten strategisch ausgebaut.
»Wir freuen uns, Topgolf Callaway Brands einzuführen, was unseren langfristigen strategischen Weg besser widerspiegelt und gleichzeitig unsere einzigartige und dominante Führungsposition im Bereich Modern Golf unterstreicht«, kommentiert Topgolf Callaway-Präsident und CEO Chip Brewer die Namensänderung, »mit dieser Änderung wird unsere neue Corporate Identity die Möglichkeiten, die in unserem starken Traditionsgeschäft verankert sind, verstärken und gleichzeitig ein wichtiges Bewusstsein für unsere strategische Verlagerung hin zu aufregenden neuen Unternehmungen in den Segmenten Modern Golf und Active Lifestyle schaffen.«
Branchenkenner fragen sich allerdings, ob der neue Name nicht zu sehr den zugegebenermaßen mehrheitlichen Sektor Golf wiederspiegelt und dabei den Sektor Lifestyle (zu dem neben Jack Wolfskin auch die Sportswear-Marke TravisMathew gehört) links liegen lässt.
Wobei die US-Amerikaner gerade dabei sind, »die Tatze« in Europa zu stärken. Südeuropa ist Teil einer globalen Expansionsstrategie, die die Idsteiner seit letztem Jahr verfolgt. Neben den großen Wachstumsmärkten USA und China will Jack Wolfskin auch in Europa weiterwachsen. Der Fokus liegt auf den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Polen und Italien. Die DACH-Region bleibt ein wichtiger Kernmarkt. Mit den drei Säulen – den eigenen Stores, starken Wholesale-Partnerschaften sowie einem starken Digitalgeschäft – will der Outdoorer in all seinen Fokusmärkten vertreten sein und dort seine Marktposition erfolgreich weiter ausbauen.
Mit Massimo Carnelli (Bild unten) wurde gerade ein Director Sales South Europe and New Markets ins Team geholt. In seiner neuen Funktion berichtet er direkt an Jack Wolfskin General Manager Commercial Europe Natascha el Mahmoud.
Der Branchenkenner verfügt sowohl über langjährige Erfahrung als Vertriebs-, Produkt- und Marketingleiter als auch in Führungspositionen (die meiste Zeit davon bei der Adidas-Gruppe). Zuletzt war der Italiener in seiner Heimat als Senior Director Reebok Brand and E-com im Einsatz.
Für Jack Wolfskin wird er sich von Monza aus auf den Aufbau der regionalen Struktur von Jack Wolfskin fokussieren. Damit soll die Omnichannel-Vertriebsstrategie der Marke durch eigene Stores, Großhandelskunden und E-Commerce weiter umgesetzt werden.
Carnelli soll aber nicht nur in Italien, Spanien und Frankreich die Marktpräsenz ausbauen, sondern auch das Wolfskin-Geschäft im Nahen Osten und weiteren neuen Märkten angehen.
»Südeuropa ist ein wichtiger Markt im Rahmen der globalen Wachstumsstrategie von Jack Wolfskin«, erläutert Jack Wolskin-CEO Richard Collier, »Max ist eine außergewöhnlich befähigte Führungspersönlichkeit mit einer unternehmerischen Denkweise und einer erwiesenen Erfolgsbilanz. Er wird dazu beitragen, Jack Wolfskin als eine der wichtigsten Outdoor-Marken in der Region zu etablieren.«
Text: Jo Beckendorff, Foto: Jack Wolfskin