480.000 Elektrofahrräder wurden 2014 in Deutschland verkauft. Damit sah sich der Zweirad-Industrie-Verband von seinen eigenen optimistischen Prognosen überholt, denn er hatte mit 450.000 Stück gerechnet. Auch der Verkauf konventioneller Fahrräder zog an – bei leicht rückläufiger Produktion. Diese und andere Erkenntnisse gaben die Wirtschaftsverbände heute in Berlin bekannt.
17 Prozent mehr verkaufte E-Bikes gab es gegenüber 2013 – dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen war das Jahr 2013 von umsatzhemmenden Faktoren geprägt (Wetter, Warentest), so dass mit Nachholeffekten zu rechnen war. Zum anderen nimmt die Attraktivität der Produktgruppe weiter zu, durch weiter verbesserte Technik und durch die Adressierung jüngerer Zielgruppen, vor allem durch E-Mountainbikes. Weitere Geschäftsfelder wie zum Beispiel das Lastenrad stehen erst am Anfang.
Aber auch das konventionelle Fahrrad erfreut sich steigender Nachfrage. Denn insgesamt wuchs der Absatz an Fahrrädern in Deutschland um 7,9 Prozent auf 4,1 Millionen Stück. Der E-Bike Anteil am Kuchen beträgt nach Stück nun schon 12 Prozent und könnte nach ZIV-Einschätzung noch auf 15 Prozent wachsen.
Der Durchschnittspreis aller Fahrräder steigt aber trotz des Einflusses des Pedelecs nicht mehr entscheidend weiter. 528 Euro bedeuten einen Zuwachs von 2,5 Prozent in zwei Jahren.
Produktion leicht rückläufig
Kein Widerspruch zu diesen Steigerungsraten ist die praktisch stagnierende Fahrradproduktion in Deutschland von 2,14 Millionen Einheiten. Das kritische Jahr 2013 hatte zu konservativer Produktionsplanung geführt, zumal die Läger sehr gut gefüllt waren. Das Jahr 2014 begann also mit einem Abverkauf von Lagerbeständen und brachte auch deswegen eine wirtschaftlich gesunde Entwicklung.
Der Fachhandel baut seine führende Stellung weiter aus: Er behauptet bei Fahrrädern einen Anteil von 70 Prozent nach Stück und von 80 Prozent nach Wert, wie der Verband des Deutschen Zweiradhandels VDZ ermittelte.
Den ausführlichen Bericht aus Berlin finden Sie in der kommenden RadMarkt-Ausgabe.
Text/Fotos: Michael Bollschweiler