Jobrad zahlt Werkstatt-Zuschuss
Jobrad zahlt seinen Fachhandelspartnerinnen und -partnern ab Oktober einen monatlichen Werkstattzuschuss. Voraussetzung dafür ist, dass der Betrieb eine Servicequote von mindestens 80 Prozent erreicht. Die Initiative hat Jobrad gemeinsam mit den Fahrradfachverbänden VSF und BICO entwickelt. Als Ziel nennt Jobrad, dass man die Bedingungen für qualitativ hochwertige Serviceleistungen rund ums JobRad und damit das Kundenerlebnis der Jobradlerinnen und Jobradler zu verbessern. Und Jobrad-Chef Baur lässt auch durchblicken, dass die unter dem Namen »ServicePro« laufende Maßnahme und auch der kürzlich vorgestellte Lastenradzuschuss auch ein bisschen Nachbesserung sind für das neue Einkaufsrabatt-Modell, durch das sich manche Händler benachteiligt sehen.
Den Jobrad-Werkstattzuschuss bekommen ab Juli Betriebe, die eine Servicequote von 80 Prozent erreichen, deren Werkstatt zertifiziert ist und die in der Werkstatt ausbilden.Foto: Jobrad

Zusammen mit seinen Fachhandelspartnern habe JobRad seit Unternehmensgründung über eine Million Diensträder auf die Straße gebracht – mehr als ein Drittel davon im zurückliegenden Dienstradleasing-Rekordjahr. Florian Baur: »JobRad und der Fahrradfachhandel – das ist eine einmalige Erfolgsgeschichte, die längst nicht zu Ende geschrieben ist, und von der die gesamte Fahrradwirtschaft auch in Zukunft erheblich profitieren wird. Gleichzeitig wissen wir, dass die dynamische Wirtschaftslage Teile der Fachhändlerschaft vor große Herausforderungen stellt. In den letzten Wochen haben wir deshalb zahlreiche Gespräche mit Branchenvertretern geführt und genau zugehört. Eine Erkenntnis war, dass unser neu eingeführtes Rabattmodell teilweise die Lage von Fachhandelspartnern zusätzlich verschärft, weil es bestimmte Aspekte der aktuellen Marktrealität nicht akkurat genug abbildet.« Dies ändere nichts daran, so der Jobrad-CEO, dass der abgestufte Einkaufsrabatt richtig sei. Klar sei aber auch: »Dort wo nötig, steuern wir nach – mit innovativen und zielgerichteten Maßnahmen, die wir gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln.« Erste Ergebnisse dieser Arbeit sind der seit letzter Woche effektive Lastenrad-Zuschuss sowie die jetzt vorgestellte ServicePro-Initiative.

Kundenbindung und Cross-Selling

Der Werkstattzusschuss soll Fachhändlerinnen und -händlern nun helfen, in ihre Werkstatt zu investieren, um Kunden besser zu binden und so auch mehr verkaufen zu können. »Eine hohe Qualität in den JobRad-Services Inspektion und FullService kann für unsere Fachhandelspartner ein effektiver Hebel für eine starke Kundenbindung und mögliches Cross-Selling sein«, erklärt Andreas Hennemann, der bei JobRad den Bereich Partnermanagement Fahrradwirtschaft leitet. In vielen Fällen können die Händler dieses Potenzial aber noch nicht umfassend ausschöpfen: »Faktoren wie die allgemeine Teuerung und die in diesem Jahr besonders schwierige Lager- und Ordersituation führen dazu, dass nicht ausreichend in die benötigte Ausstattung der Werkstatt – von der Technik bis hin zum ausgebildeten Zweiradmechaniker – investiert werden kann « Mit der Folge, dass die Fachhandlespartnerinnen und -partner Inspektionsarbeiten oftmals im Alltag nicht priorisieren und die entsprechende Qualität teils nur schwer realisieren könnten. »Und genau hier setzen wir mit ServicePro an, indem wir passgenau diejenigen Partner unterstützen, die sich in besonderem Maß für guten Service engagieren.«

60 Euro zusätzlich pro Service

Ab dem 1. Oktober erhält jeder JobRad-Fachhandelspartner, der in den zurückliegenden zwölf Monaten eine Servicequote von mindestens 80 Prozent erfüllt hat, einen monatlich ausbezahlten Investitionszuschuss. Die Servicequote, die über die Zuschussberechtigung entscheidet, errechnet Jobrad aus aus dem Verhältnis von im betreffenden Monat an JobRädern (im Rahmen von JobRad-Inspektionen oder FullServices) durchgeführten Inspektionen zu verkauften JobRädern. »Die Höhe des Zuschusses ergibt sich aus der Anzahl der im betreffenden Monat im Rahmen einer JobRad-Inspektion oder eines FullService durchgeführten Inspektionen mal 60 Euro brutto«, erklärt Andreas Hennemann. »Ein Fachhändler mit ServicePro-Status, der im Oktober 2023 100 Inspektionen an JobRädern durchgeführt hat, erhält demnach zum Monatsende einen Werkstattzuschuss in Höhe von 6.000 Euro brutto. Das Kriterium ‚Servicequote‘ haben wir dabei im Sinne eines schnellen und unkomplizierten Starts der Initiative bewusst einfach gehalten – wohlwissend, dass damit die Qualität der Services zunächst nur in Teilen abgebildet wird. Für 2024 werden wir gemeinsam mit VSF und BICO neue Kriterien rund um die Servicequalität entwickeln. Dabei wird auch die Nutzerperspektive eine wichtige Rolle spielen.«

Wöll: »Wichtiger Impuls für serviceorientierte Entwicklung«

VSF‑Geschäftsführer Uwe Wöll, der die Entwicklung des Werkstattzuschusses als Branchenkenner und fachlicher Sparringspartner eng begleitet hat, begrüßt die JobRad-Initiative ServicePro: Sie komme nicht nur vielen engagierten Händlern unmittelbar zu Gute, sondern sei »gleichzeitig ein wichtiger Impuls für die zukunfts- und serviceorientierte Entwicklung des Fahrradmarktes insgesamt. JobRad hat unsere Kritik gehört und verstanden, wo nachgesteuert werden muss. Wir freuen uns, dass wir in konstruktiven Gesprächen gemeinsam eine Lösung erarbeiten konnten, die durchaus im Sinne aller beteiligten Akteure ist.«

 

Weitere Themen
Wir woanders
Trekking & Radkultur
Das Magazin für E-Bikes
Taktik & Training
Das Branchenmagazin
Club für leidenschaftliche Fahrradfahrer
Community aus sportlichen Radfahrern