Laut einer Meldung des kanadischen Fahrrad-Fachhandelsverbandes BTAC konnte der heimische Fachhandel im Jahr 2010 erstmals seinen Umsatz (VK-Preis) über die Schallmauer von 250 Millionen CAN$ (185,5 Millionen Euro) hieven. Dazu BTAC-Executive Director Janet O’Connell: „Radfahren hat sich in Kanada zu einer der schnellstwachsenden Freizeitaktivitäten entwickelt. Offizielle Stellen begrüssen die Entwicklung des Radfahrens als urbane Fortbewegungs-Alternative. Somit trägt die kanadische Fahrradbranche auch ihren Teil zur heimischen Ökonomie bei. Zusätzlich hat das Radfahren einen positiven Effekt auf die Gesundheit der Bürger, auf die Umwelt und lässt auf weitere Pro-Fahrrad-Investitionen seitens der Regierung hoffen.“
Die Zahlen, auf die BTAC sich beruft, beruhen auf einem eigenen Data Capture Programm, an dem geschätzte 95 Prozent aller heimischen Fahrrad-Fachhändler angeschlossen sind. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der kanadische Fahrrad-Fachhandel 2010 drei Prozent mehr Fahrräder verkaufen. Insgesamt waren es im letzten Jahr 357.591 Fahrräder, die über den Fachhandel rollten. Während der Einkaufspreis auf 179,3 Millionen CAN$ kletterte, steigen die Verkaufspreise auf 251,1 Millionen CAN$. Der Durchschnittspreis eines über den Fachhandel rollen Fahrrads rutschte allerdings um 3,27 Prozent auf immer noch gute 702 CAN$ (= 520 Euro).
Während die Rennrad-Verkäufe des kanadisches Fachhandels – und im Vergleich zum Vorjahr – um 21,13 Prozent im Wert und im 17,2 Prozent in der Menge kletterten, wurden 26-Zoll-bereifte Mountainbikes (Anmerkung des RadMarkts: Wohl auch bedingt durch den aus den USA herüberschwappenden 29er-Boom) um 15,58 Prozent im Wert und um 13,17 Prozent in der Menge ausgebremst. Die Segmente Kinder-/Jugendrad sowie Hybrid-Bikes konnten laut BTAC ebenfalls zulegen.
Dazu Robert James in seiner Funktion als BTAC Director of Market Research: „Während die Zuwachsrate der Fahrrad-Fachhandelsverkäufe insgesamt etwas an Fahrt verliert, hat sich die Situation der Warenlager besonders in den zwei letzten Verkaufsquartalen 2010 signifikant verbessert. Das spricht für eine sehr gesunde Industrie und lässt uns positiv gestimmt in die Saison 2011 schauen.“
– Jo Beckendorff –