Basierend auf vorläufigen Zahlen hat der in Schieflage geratene Karstadt-Quelle-Konzern im Geschäftsjahr 2004 einen Gesamtumsatz von 14,2 Milliarden Euro eingefahren. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Minus von sieben Prozent. Mit diesem Ergebnis habe »Europas größter Warenhaus- und Versandhandelskonzern seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2004 erreicht«.
Der stationäre Einzelhandel innerhalb des Multi-Konzerns schaffte es im letzten Jahr auf einen Gesamtumsatz von 6,49 Milliarden Euro (-6,9 Prozent). Dabei habe sich das Warenhausgeschäft »leicht besser als erwartet« entwickelt: Hier wurde ein Umsatzminus von 5,4 Prozent auf 5,65 Milliarden Euro erzielt. Auf der anderen Seite gab es aber beim Umsatz der zum Verkauf bestimmten Fachgeschäfte (Runner’s Point etc.) ein Minus von 16,6 Prozent auf 837 Millionen Euro.
Auch der Versandhandel von Karstadt-Quelle (Quelle, Neckermann etc.) musste 2004 ein Minus von 6,8 Prozent auf nunmehr 7,48 Milliarden Euro hinnehmen. Wobei sich hier Spezialversender (+1,6 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro), das Auslandsgeschäft (+2,7 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro) und E-Commerce (+11,8 Prozent auf 1,71 Milliarden Euro) positiv entwickelt haben. Auf der anderen Seite schluckten aber die Universalversender ein zweistelliges Minus von 11,3 Prozent auf 4,52 Milliarden Euro.
An der Restrukturierung des Karstadt-Quelle Konzerns werde weiter hart gearbeitet, heißt es in einer Pressemitteilung. Bereits zum Jahresende 2004 wurden zwei Warenhäuser, die Anteile beziehungsweise Lizenzen für Starbucks-Kaffeefilialen in Deutschland sowie Anteile an der Euro-Papier N. V. in Belgien veräußert.
Mitte Januar wurde zudem ein Großteil der Logistik an die Deutsche Post World Net übertragen. Die offizielle Übernahme an die Post-Tochter DHL wird am 1. April erfolgen. DHL übernimmt auch alle Mitarbeiter. Die Deutsche Post World Net unterstrich die Bedeutung des Erwerbs, der »bei einem jährlichen Umsatz von rund 500 Millionen Euro und einer Laufzeit von zehn Jahren ein Gesamtvolumen von 5 Milliarden Euro« bedeute. Karstadt-Quelle sieht in dem Verkauf hingegen »einen großen Schritt zur Restrukturierung unseres Konzerns«.