Während das stationäre Geschäft der Karstadt-Quelle-Gruppe dem allgemeinen Trend folgend Einbußen hinnehmen musste, konnten diese durch wachsende Versand- und Onlinegeschäfte weitaus ausgeglichen werden.
Auf diese Formel lässt sich das Geschäftsjahr 2002 für Europas größten Kaufhaus- und Versandriesen zusammenfassen.
Ersten Kalkulationen zufolge wird das Konzernergebnis die im November abgegebene Prognose von 250 Millionen Euro erreichen. Die Gesamtverkäufe 2002 sollen bei 15,8 Milliarden Euro gelegen haben. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein leichtes Minus von 1,7 Prozent.
Das stationäre Handelsgeschäft von Karstadt-Quelle AG rutschte, verglichen mit dem Vorjahr, sogar um 8,5 Prozent ab. Die 190 Kaufhäuser (mit teilweise auch Fahrradprodukt-verkaufenden Sportabteilungen) brachten es 2002 auf einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro (2001: 6,9 Milliarden Euro = minus 8,7 Prozent). Die sogenannten Spezialgeschäfte von Karstadt-Quelle (unter anderem auch die Fahrradprodukt-verkaufenden Karstadt-Sporthäuser) kamen auf 1,1 Milliarden Euro (2001: 1,2 Milliarden Euro = 8,3 Prozent).
Auf der anderen Seite wuchs das ebenfalls Fahrradprodukt-verkaufende Versandgeschäft (über Quelle-, Karstadt- und Neckermann-Kataloge etc.) im »Katastrophenjahr« 2002 um 5,1 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. »Das Versandgeschäft profitierte neben den Discountern am meisten von den derzeitigen Umwälzungen in der deutschen Handelslandschaft«, vermeldet Karstadt-Quelle per Pressemitteilung.
Auch das junge Online-Geschäft (»Business to consumer« = B2C) gehört zu den Gewinnern des Handelsriesen. Hier wuchs die Nachfrage, verglichen mit dem Vorjahr, um 53 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro. Anders ausgedrückt: Das über 60 Internet-Portale bzw. -Shops rollende B2C-Geschäft von Karstadt-Quelle bringt es derzeit schon auf einen 7,8 Prozent-Anteil des Gesamtumsatzes. Für 2003 prognostiziert Deutschlands Nummer Eins bereits ein B2C-Geschäft von 1,5 Milliarden Euro.
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