Gestern gab der angeschlagene Konzern Karstadt-Quelle AG bekannt, im Zuge seiner Umstrukturierung bzw. Sanierung neben seinen Fachhandelsketten Runners Point und SinnLeffers auch 75 Karstadt-Warenhäuser zu verkaufen.
Neuer Eigentümer der Fachhandelskette Runners Point Warenhandels GmbH, die mit 124 Standorten im deutschen Markt vertreten ist und ca. 1.000 Mitarbeiter beschäftigt (Netto-Gesamtumsatz 2004: 93,6 Millionen Euro), ist die Beteiligungsgesellschaft Hannover Finanz Gruppe.
Den Zuschlag für die zweite Fachhandelskette SinnLeffers AG inklusive der SinnLeffers Immobilien erhielt eine Investorengruppe bestehend aus der Deutschen Industrie-Holding GmbH (kurz DIH), HMD Partners aus den USA sowie dem britischen Immobilieninvestor Curzon Partners/IXIS AEW Europe. Die SinnLeffers AG ist mit 51 Filialen und 16 Markenshops im deutschen Markt vertreten und beschäftigt an die 4.400 Mitarbeiter. Ihr Netto-Gesamtumsatz lag 2004 bei rund 500 Millionen Euro.
Die oben genannten 75 kleinere Warenhäuser, die der schwankende deutsche Handelsriese verkauft, gehen an ein britisches Konsortium, das aus Dawnay, Day Principal Investments und Hilco UK Ltd besteht. Dawnay, Day ist laut einer Karstadt-Pressemittelung „einer der größten europäischen Immobilienfonds“ und Hilco „ein auf Handelsunternehmen spezialisierter Investor“. Die verkauften 75 kleineren Karstadt-Warenhäuser haben mit ihrer Verkaufsfläche von jeweils unter 8.000qm einen jährlichen Gesamtumsatz von knapp 700 Millionen Euro erzielt. Insgesamt beschäftigen sie fast 5.000 Mitarbeiter, die von den neuen Besitzern übernommen werden sollen.
Was den jeweiligen Kaufpreis dieser drei abgestoßenen Geschäftsfelder angehen, wurde Stillschweigen vereinbart.
– Jo Beckendorff –