Karstadt Sports plant Filialausbau
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Kurz nach Bekanntgabe der Übernahme von Fahrrad- und Outdoor-E-Commerce-Spezialist Internetstores Holding GmbH seitens Signa Retail gab deren Tochter Karstadt Sports vorgestern (Samstag 12. November) an ihrem Stammsitz in Essen bekannt, ihr Filialnetz deutlich ausweiten zu wollen.

In einem Gespräch mit der in Essen erscheinenden westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) erklärte Karstadt Sports-Geschäftsführer Michael Rumerstorfer, dass man »fünf bis sechs zusätzliche Standorte in den nächsten Jahren eröffnen« will.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lenkt die Firmenzentrale 28 Sportfilialen. Zusätzlich werden 43 Sportabteilungen der Karstadt-Warenhäuser beliefert. Zu den Expansionsplänen meint Rumerstorfer: »Wir haben sehr sportliche Ziele: Wir wollen uns als klare Nummer eins im Markt etablieren.« Direkte Konkurrenten von Karstadt Sports sind Europas größter Sporthändler Decathlon, die Intersport-Gruppe und die momentan in Deutschland die Marktführerschaft haltende Otto-Tochter Sportscheck.
Welche Rolle bei Karstadt Sports künftig das Thema Fahrrad spielen wird bleibt abzuwarten. Auf der einen Seite hat sich Karstadt Sports schon vor längerem – und im Zuge vielfältiger Umstrukturierungsmaßnahmen – sowohl vom Fahrrad-Hartwaren-Geschäft als auch von seinen Fahrrad-Werkstätten getrennt. Ganz aufgegeben wurde das Thema aber nicht. Speziell mit Bike-Bekleidung und -Accessoires ist man weiter bestens aufgestellt. Auf der anderen Seite hat Karstadt Sports-Mutter Signa Retail sich gerade E-Commerce-Anbieter Internetstores mit seinen Fahrrad- und Outdoor-Produktverkäufen unter den Namen Addnature, Bikster, Brügelmann, Campz und Fahrrad.de geschnappt. Es bleibt spannend, wie in der Zukunft Synergien zwischen dem Handelsriesen und dem E-Commerce-Spezialisten in Sachen Fahrrad und Outdoor aufgebaut und genutzt werden.
Der deutsche Waren- und Sporthaus-Riese Karstadt wurde im Januar 2014 und im Zuge einer Spezialisierung auf die drei Einheiten Warenhaus, Premium und Sports von dem neuen Besitzer Signa Retail aufgeteilt. Seitdem ist Karstadt Sports zwar von der Warenhaus GmbH getrennt und hat eine eigene Zentrale bezogen, beliefert aber neben seinen eigenen Sporthäusern auch weiterhin die Sportabteilungen der Warenhäuser.
Signa Retail – die heute neben Karstadt und Karstadt Sports auch noch The KaDeWe Group, Outfitter.de, Dress-for-less sowie das Joint Venture mit EATALY lenkt – gehört wiederum zur österreichischen Signa Holding GmbH (alias Signa Group) des jungen Investors René Benko.
Die Signa-Gruppe konzentriert sich auf zwei Kerngeschäfte: Während unter dem Dach von Signa Retail mehrere deutsche Handelsunternehmen unabhängig nebeneinander aufgestellt gelenkt werden, besitzt und managt Signa Real Estate laut Eigenangaben »ein umfassendes Bestandsportfolio an außergewöhnlichen Immobilien und wird als kompetenter Partner im Fondsmanagement und als einer der führenden Immobilien-Dienstleister wahrgenommen«.
Heute überschaut die Signa-Group mit Sitz in Wien ein Immobilienvermögen von über 6 Milliarden Euro und ein Umsatzvolumen ihrer Retail-Beteiligungen von über 3 Milliarden Euro, heißt es auf der Signa-Webseite www.signa.at. Diese Zahlen beziehen sich natürlich auf die Zeit vor der noch frischen Internetstores-Übernahme. Aber auch ohne den Esslinger E-Commerce-Anbieter hat man sich bereits gut »zu einem Unternehmen europäischen Formats« entwickelt.

Text: Jo Beckendorff

 

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