Kettler stellt Zukunftsweichen
Jens Mensing mit einem neuen SUV-Modell.

In diesem Jahr erstmals seit Übernahme seitens der ZEG auf der Eurobike ausstellend: Kettler Bike. Der Kölner Einkaufsverband hatte die Fahrrad-Sparte von Kettler Ende letzten Jahres nach Konkurs der Heinz Kettler GmbH & Co. KG übernommen. Und hat mit dieser traditionellen Marke und ihrer deutschen Produktionsstätte große Pläne. Ganz wichtig: Kettler soll weiterhin eigenständig-unabhängig auftreten.

Besonders die  Hanweiler Produktionsstätte von Kettler ist ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. Die Saarländer Fabrik hat laut dem Kaufmännischen Leiter der Kettler Alu-Rad GmbH Jens Mensing (Bild) »eine Tiefe, die unter europäischen Fahrradproduzenten nicht mehr oft zu finden ist«.
Während die Rahmen wie überall auch aus Fernost hinzu gekauft werden, sind »das komplette R&D sowie lackieren, dekorieren, assemblieren und Qualitätssicherung in-house – und das soll auch so bleiben!«
Anders ausgedrückt: Der Produktionsstandort Deutschland ist gesetzt. Seit der Übernahme wurde bereits kräftig modernisiert. Worauf Mensing besonders stolz ist: »Die Modernisierung hat zur Effizienzsteigerung beigetragen, ohne dabei seit der Übernahme Mitarbeiter entlassen zu haben.«
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist Alurahmen-Pionier Kettler vor allem im deutschsprachigen Raum sowie einigen ausgesuchten europäischen Nachbarländern gut aufgestellt. Für ein weiteres Wachstum in Europa gibt es aber durchaus noch genügend Spielraum. Zudem arbeite man am Thema Übersee.
Um die Kapazität der modernisierten Hanweiler Kettler-Fabrik auszulasten, bieten Mensing und sein Team anderen Anbietern bzw. Marken ihre marktnahe Montage an. Das müssen nicht unbedingt ZEG-Marken sein. In diesem Zusammenhang verweist Mensing noch einmal darauf, das Kettler auch unter dem Verbands-Dach weiter eigenständig agiert.
Langfristig gesehen sollte aber auch das wachsende Exportgeschäft zur Kapazitätsauslastung beitragen: »Ein höherer Exportanteil wird Kettler unabhängiger von unserem Heimatmarkt, auf dem wir sehr gut vertreten sind, machen. Des Weiteren können wir gerade beim Exportgeschäft mit ’Made in Germany’ punkten.«
Zum geplanten Wachstum des Exportgeschäfts soll auch die erweitere Produktrange beitragen. O-Ton Mensing: »Bisher steht die Marke Kettler für Versprechen wie Qualität und Lieferfähigkeit. Vom Image her sind wird Richtung Lifestyle, Komfort und Zuverlässigkeit geradelt. An diese Geschichte wollen wir anknüpfen – und einen Schuss Sportivität und Urbanität hinzutun. Dafür gehen wir für 2017 den Bereich sportive Alltagsräder mit einer SUV-Linie an. Nicht zu vergessen Mountainbikes – und hier auch erstmals E-MTBs.«
Somit feierten die neue SUV-Range sowie die erstmals aufgelegten E-Mountainbikes von Kettler ihre Eurobike-Premiere. Was die Antriebe der breit aufgestellten E-MTB-Range betrifft, setzt Kettler auf vier Anbieter (Bosch, Brose, Panasonic, Shimano). Das Händler- und Konsumenten-Feedback auf diese neuen Linien sei extrem gut ausgefallen, betonte Jens Mensing auf der Eurobike.

Text/Fotos: Jo Beckendorff

 

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