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Wegen Kopien: Knog sorgte auf der Eurobike für Standräumung
Oben: »Blinder Mob« von Knog. Unten: Xeccons frech kopierten »Milan«-Leuchten.

Kriminaltango auf der Eurobike: Der australische Anbieter Knog Pty. Ltd. hatte den chinesischen Aussteller und Mitbewerber Xeccon bereits am ersten Messetag aufgefordert, bestimmte Fahrradleuchten sofort vom Stand zu entfernen. Die »Milan«-Prokuktserie von Xeccon (die unteren zwei Reihen im Bild rechts) würde dreiste Kopien der »Blinder Mob«-Leuchten von Knog (die oberen zwei Reihen im Bild rechts) zeigen. Der Vorwurf betrifft sowohl das (Außen-)Design als auch die ungewöhnliche LED-Leuchtenformation der urbanen Licht-Range aus Australien.

Nachdem Xeccon nicht auf die Forderung von Knog eingegangen war, rückten am zweiten Messetag auf Betreiben der Australier Zollbeamte an und nahmen die betroffenen Kopien in Gewahrsam. Das anwesende Xeccon-Personal musste ihre Ausweise abgeben. Die erhielten sie erst nach Zahlung eines bestimmten Betrags (Knog spricht von circa 1.000 Euro) zurück.
Während der Standräumung schickte Knog auch einen Brief an den offiziellen Xeccon UK-Distribuenten Moore Large. Der ist laut Knog-Chef Hugo Davidson »bis April 2016 elf Jahre lang unser Partner gewesen. Wir haben immer davor gewarnt, dass wir jeden, der unser patentiertes Design kopiert, von uns zur Rechenschaft gezogen wird.«
Xeccon habe nicht nur oben genannte Leuchten dreist kopiert, sondern auch alle Knog-Importeure via E-Mail-Kampagne kontaktiert und sich ins Spiel gebracht. Dazu noch einmal Davidson: »Geistiges Eigentum ist etwas, das geschützt werden muss. Weil eine Industrie ohne Innovationsanreize mit ihren Produkten nur noch auf einen kleinen gemeinsamen Nenner reduziert wird.«
Eine erste Unterlassungsaufforderung habe sein Unternehmen bereits vor sechs Monaten an Xeccon geschickt. Der Eurobike-Auftritt hat das Fass zum überlaufen gebracht.
Xeccon-Sprecherin Amanda Li spricht mit Blick auf die Standräumung von einer unschönen Überraschung. Laut telefonischer Anfrage seitens Knog habe ihr Unternehmen die zwei Mitarbeiter, die ihre Pässe nur gegen Bezahlung wieder bekamen, aus der Firmenzentrale in Shenzhen heraus bestmöglich unterstützt. Zudem fügte sie hinzu, dass man mit den Zollstellen kooperieren werde.

Text: Jo Beckendorff/Knog, Foto: Knog

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