»Fahrradfahren liegt in meiner DNA«, dieser Satz stammt von der Doppel-Olympiasiegerin und elffachen Weltmeisterin im Bahnradfahren. Der Deutsche Fahrradpreis – best for bike kürt Kristina Vogel (Bild unten) zur »Fahrradfreundlichsten Persönlichkeit« 2022.
Seit 2003 ist die Auszeichnung »Fahrradfreundlichste Persönlichkeit« Bestandteil eines bundesweiten Wettbewerbs, der im Zusammenspiel der Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. initiiert wurde.
Die digitale Preisverleihung des Deutschen Fahrradpreises findet am 17. Februar 2022 im Anschluss an den AGFS-Kongress statt. Er ist mit insgesamt 19.000 Euro dotiert.
Die Radsportlerin ist »Fahrradfreundlichste Persönlichkeit« 2022, weil das Fahrrad trotz zwei schwerer Unfälle aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken ist.
»Kristina Vogel ist zu Recht die Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2022«, erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, »mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft für einen guten und sicheren Radverkehr inspiriert sie viele Menschen in Deutschland. Sie ist eine beeindruckende Botschafterin für ein Ziel, das auch ich teile: ein Fahrradland Deutschland. Dafür haben wir in meiner Amtszeit so viel getan, wie noch nie. Mit Rekordmitteln von 1,5 Milliarden Euro bringen wir in den Städten und Kommunen neue Fahrradwege, Fahrradbrücken, Fahrradparkhäuser und vieles mehr auf den Weg. Wichtig ist, dass die Kommunen und Städte diese Unterstützung auch nutzen, um den Radverkehr für die Bürgerinnen und Bürger nachhaltig besser zu machen.«
2018 stürzte die 31-Jährige Erfurterin bei einem unverschuldeten Trainingsunfall schwer und erlitt eine Querschnittlähmung. »Das Leben schlägt manchmal hart zu, aber es kommt darauf an, was man daraus macht«, lautet Vogels positives Lebensmotto. Aufgeben kommt nicht in Frage. Heute fährt die Bundespolizistin, Olympiakommentatorin und Politikerin gerne mit dem Handbike oder Liegerad.
Beim Thema barrierefreie Infrastruktur habe Deutschland allerdings noch Aufholbedarf, betonte Vogel. Aber auch hierfür hat die Erfurter Stadträtin einen Tipp: »Wenn wir Dinge nicht wissen, können wir nicht darauf achten! Bei zukünftigen Verkehrsplanungen ist es besonders wichtig, Menschen mit einer anderen Sicht auf Dinge durch Beteiligungsprozesse vorab stärker einzubinden. Familien mit Kinderwagen, Menschen mit Rollatoren oder Rollstuhlfahrer*innen bringen eigene Erfahrungswerte ein, auf die man in der Verkehrsplanung eingehen sollte.«
Text: Jo Beckendorff/deutscher Fahrradpreis, Foto: Deutscher Fahrradpreis/Katrein Brenner