KS&P vertreibt Einstiegsmodell am Handel vorbei

Bereits auf der letztjährigen IFMA stellte Kalle Kalkhoff sein neues Pedersen »T-Modell« (das T steht für Tin Lizzy = Blechlieschen) vor.

Dieses spezielle Bike Marke Hängematten-Sattel wird seitdem in Deutschland zum Kampfpreis von 1.450 Euro direkt an Endverbraucher verkauft (in Europa für 1.500 Euro).

»Ich weiß, dass viele Fachhändler über den Direktvertrieb nicht glücklich sein werden. Wir mussten allerdings reagieren. Ansonsten wird es bald keine Pedersen-Räder mehr geben«, erklärt Kalkhoff dem RadMarkt. Der niedrige Preis für Tin Lizzy sei durch den Verzicht auf Farbauswahl sowie irgendwelche Extrawünsche »wie ansonsten bei meinen Pedersens üblich« realisiert worden.
Mit dem »T-Model« hofft der eigens für dieses Rad aus der Taufe gehobene Direktvertrieb KS&P (Kalkhoff, Sølling & Pedersen) mit Sitz in Oldenburg, dieses »wundervoll leichte und rückenfreundliche Fahrrad« einer größeren Käuferschicht zugänglich zu machen. Das käme hoffentlich irgendwann auch dem Fachhandel zugute. Dank KS&P bleibt Kalkhoffs Custom-made-Geschäft mit den bereits vor 110 Jahren patentierten Pedersen-Bikes über den Partner Fahrrad-Fachhandel (ab 2.050 Euro VK aufwärts) von dieser Aktion halbwegs verschont. Das Fachhandelsgeschäft rollt weiter wie bisher über Kalkhoffs KGB.
Seit der IFMA hat KS&P 50 T-Modelle verkauft. Um aber zu Saisonbeginn das Geschäft noch einmal richtig anzuheizen, setzen die Oldenburger jetzt noch einen drauf: »Jeder potentielle Käufer bekommt das T-Modell auf Wunsch erst einmal prinzipiell für eine Woche zum Probefahren zugeschickt. Diese Testaktion ist einzigartig in der Fahrradbranche.«
Kalkhoffs KS&P-Kollege Jesper Sølling – wie Pedersen aus Dänemark kommend – hatte im Jahre 1978 das Hängematten-Sattelbike wieder auferstehen lassen. Er lötete die aus 14 dünnen Rohren bestehenden Columbus-CroMo4-Stahlrahmen zu jenen 21 Dreiecken zusammen, die diesem Rad die Stabilität verleihen.
Die Pedersens der Saison 2003 werden allerdings vom Tschechen Fort Frames in Usti nad Orlici produziert. Seit 1978 sind Kalkhoff und Sølling zufolge ungefähr 6.000 Pedersens abgesetzt worden. Derzeit kommt man auf etwa 200 verkaufte Einheiten pro Jahr. Zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben? Das in Serie produzierte Tin Lizzy soll“s richten. O-Ton Kalkhoff: »Wenn jetzt keiner zugreift, dann weiß ich auch nicht. Pedersens sind Luxus fürs Volk!« Mehr Info zum Dänen-Bike und dem T-Modell unter www.pedersen.info.

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