L-Twoo gibt elektronischen Schaltgruppen-Markt Zunder
Nicht erst auf der diesjährigen Taipei Cycle Show sorgte der 2016 gegründete chinesische Fahrradschaltungs- und Bremsenproduzent Zhuhai L-Twoo Sport Technology Co. Ltd. mit seinen Produkten für Furore. Er selbst sieht sich als echte Alternative hinter den Fahrradkomponenten-Weltmarkt-Führern Shimano und SRAM.
L-Twoo Deputy General Manager David Luo mit der fein verpackten elektronischen Rennrad-Schaltgruppe »eRX«.Foto: Jo Beckdendorff

Schließlich baut der laut Eigenangaben in seiner Heimat bereits führende Fahrradschaltungs- und Bremsanbieter sein erst 2023 vorgestelltes elektronisches Schaltgruppen-Portfolio »Electric« sowie seine hydraulische Scheibenbrems-Range gezielt Richtung internationalem Markt aus. Dabei setzen die Chinesen unter anderem auf Partnerschaften mit großen Playern wie zum Beispiel der niederländischen Accell Group und dem im Bikebereich immer stärker auftretenden französischen Sportfilialisten Decathlon.
Zudem hat L-Twoo auch schon laut Deputy General Manager David Luo »ein eigenes Europa-Büro in den Niederlanden und ein Nordamerika-Büro im kanadischen Vancouver«.
Auf der Eurobike 2023 präsentierte der Produzent mit »eRX« seine erste elektronische Schaltgruppe für Rennräder unter seinem Markennamen E-Twoo. Diese wird zusammen mit hydraulischen Scheibenbremsen angeboten. In Taipei wurde ein kompakterer Design-Upgrade präsentiert. Ende letzten Jahres folgte mit »eGR« eine erste elektronische Schaltgruppe für Gravelbikes. Eine erste »Electric«-Schaltgruppe für MTB ist laut L-Twoo Deputy General Manager David Luo schon neben weiteren Schaltungs-Innovationen in der Mache. Sie wird wahrscheinlich auf der diesjährigen Eurobike Premiere feiern.
Auf der Taipei Cycle Show 2024 war L-Twoo neben Bremsprodukten mit drei »Electric«-Schaltgruppen vor Ort. In der Sattelstütze des Trios finden zwei Lithium-Batterien ihren Platz, die laut Luo »bei voller Ladung eine Reichweite von circa 800 bis 1.000 Kilometern« ermöglichen sollen. Wie die elektronische Rennrad-Schaltgruppe »eRX« aus Karbon kann auch deren Alu-Gruppenschwester »eR9« mit 10 und 12-Gang-Kassetten (10 bis 32 Zähne) verwendet werden.
Die elektronische Gravelbike-Schaltgruppe »eGR« kommt hingegen mit einem 46 Zahn-Kettenblatt sowie einem Schaltwerk mit zusätzlichem Dämpfungssystem ans Rad. Alle »Electric«-Schaltgruppen können mit der L-Twoo App (Android und iOS) verbunden werden. Mit dieser App können Radler via Bluetooth nicht nur den Umwerfer gezielt konfigurieren, sondern auch die Bedienknöpfe einstellen und sogar den Winkel der Kettenlinie verändern.
Was aber vor allem beeindruckt: die kommunizierten VK-Kampfpreise der von L-Twoo präsentierten E-Schaltgruppen. Laut L-Twoo Brand-Manager Evan liegt der empfohlene Einzelhandels-VK-Preis der elektronischen Rennrad-(Karbon-)Schaltgruppe »eRX« bei gerade einmal 650 USD (600 Euro), der der elektronischen Rennrad-(Alu-)Schaltgruppe »eR9« bei circa 500 USD (461 Euro) und der der elektronischen Gravelbike-Schaltgruppe »eGR« bei 695 USD (640 Euro). Damit liegen die Chinesen weit unter den empfohlenen VK-Preisen von E-Schaltgruppen der Marktführer Shimano und SRAM.
www.ltwoo.com

Text: Jo Beckendorff

 

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