Ladenöffnung am Sonntag? Blumen ohne Töpfe
Bitte nur mit Blumen, aber nicht mit Töpfen bewerfen: Bert Rürup zieht den Befürwortern des immer verkaufsoffenen Sonntags den Zahn.

Die Redaktion grübelt manchmal, ob sie eine Hitliste der Themen aufstellen soll, über die sie auf gar keinen Fall berichtet. Dazu gehört die auf dem letzten Handelskongress in Berlin von einzelnen Rednern wieder aufgebrachte Forderung nach einer völligen Freigabe der Ladenöffnungszeiten, insbesondere am Sonntag. Wir gehen darauf jetzt einmal ein, und dann ist es auch gut.

Insbesondere der Karstadt-Chef Dr. Stephan Fanderl warf sich am 16. November in die Brust: »Gewerkschaften und Kirchen sind in der Frage der Sonntagsöffnung bisher die erfolgreicheren Lobbyisten. Aber der stationäre Handel braucht Chancengleichheit mit dem Online-Handel. Sonntag ist Amazon-Tag, da kaufen die Deutschen vom Sofa aus.«
Der ehemalige Wirtschaftsweise Dr. Bernd Rürup sagte am 17. November zu diesem Thema: »Wenn Sie gleich Blumen auf die Bühne werfen, machen Sie bitte vorher die Töpfe ab.« Denn er zitierte aus dem HDE-Konsummonitor vom Oktober 2016: Demnach sind 77 Prozent der Deutschen mit den aktuellen Öffnungszeiten sehr zufrieden oder zufrieden und nur 5 Prozent völlig unzufrieden.
Aus dem allgemeinen medialen Geschnatter zu diesem Thema hob sich ein Kommentar der Neuen Westfälischen positiv heraus: »Handel braucht andere Konzepte«. Indem wir diesen Text zur Lektüre anempfehlen (siehe Foto), können wir uns an dieser Stelle weitere Worte sparen und uns wichtigeren Themen zuwenden.
Text/Fotos: Michael Bollschweiler
 

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