Auch wenn ihn viele Branchenveteranen in den letzten Jahren nicht mehr so oft zu Gesicht bekamen wie vielleicht früher: Offiziell zum 12.6.2013 wurde JBPI-Vorstandsmitglied und Managing Director Yoshihiro Fukuda in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet…
Seit 1970 arbeitete Fukuda beim 1964 gegründeten Japan Bicycle Promotion Institute (= JBPI) – einer von der Nippon-Regierung gelenkten Japan External Trade Organization (JETRO) unterstellten “Fahrradstelle”. Damals war die japanische Fahrradproduktion weltweit führend. Fukuda wurde 1972 zum amerikanischen JETRO-Büro New York geschickt, wo er die Fahrradsektion aufbaute und lenkte. 1977 wechselte er bis 1983 in die europäische JETRO-Zentrale nach Düsseldorf. 1990 wurde er wieder aus der Tokioer Zentrale nach Düsseldorf geschickt. Dort blieb er für weitere fünf Jahre. Nach in der Vergangenheit insgesamt über zehn Jahren aus Düsseldorf heraus arbeitend dürfte er vielen älteren Branchenteilnehmern durchaus bekannt sein.
Seit 1995 ist Fukuda wieder im Tokioer JBPI-Büro. Zuerst arbeitete er dort in der Overseas-, dann in der General Affairs Division. Im Jahr 2000 wurde der JBPI-Veteran zum Direktor der General Affairs Division ernannt. Im Jahr 2003 wählte man Fukuda auch in den JBPI-Vorstand. Seit 2004 war er als JBPI Managing Director im Einsatz. Jetzt verabschiedete sich der 66-Jährige nach über 40 Jahren bei JBPI in den Ruhestand, wird seinem Arbeitgeber aber weiterhin als „Part-Time-Serviceberater“ zur Seite stehen.
Der europäische JBPI-Standort Düsseldorf wurde übrigens im März 2011 und nach 47 Jahren als ältester und letzter Übersee-Standort zeitgleich mit der Außenstelle in China (die wiederum einst nach Aufgabe der US-Niederlassung gegründet wurde) aufgegeben.
Obwohl die Nippon-Fahrradindustrie global schon lange nicht mehr den Ton angibt, wurde JBPI nicht eingestellt. Weiterhin sammelt diese Regierungsstelle Zahlen und Fakten über die hiesigen Fahrradmärkte. Jeweilige nationale Produktionszahlen und etwaige Trends weltweit werden gesammelt und zusammengetragen. Des Weiteren ist es immer noch JBPI-Aufgabe, „globale Fahrrad-Sicherheitsstandarde im Auge zu behalten, die Expansion der heimischen Nachfrage sowie die Vertriebsmodernisierung voranzutreiben, für die Reduzierung sogenannter Wegwerf-Bikes zu sorgen (Anmerkung des RadMarkts: die dann als ‚Spende’ in die sogenannte Dritte Welt verschifft werden – siehe Japan-Marktreport), Verarbeitungstechnologien zu studieren, industrielle Standards im Auge zu behalten sowie Basisrecherche und Statistik-Reports zusammenzuführen und auszuwerten“.
Derzeit arbeiten noch 16 bis 20 Mitarbeiter bei der japanischen Fahrradstelle, der Yoshihiro Fukuda sicherlich fehlen wird. Der RadMarkt wünscht dem Nippon-Branchenveteran jedenfalls einen wohlverdienten Ruhestand.
Text: Jo Beckendorff, Foto: JBPI