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Lauche & Maas: gerettet – Investorensuche erfolgreich abgeschlossen
Lauche & Maas Logo.

Der Anfang März in die Insolvenz geschlitterte »Outdoor-Fachhändler der ersten Stunde« Lauche & Maas München GmbH ist gerettet. Gut zwei Monate nach Insolvenzantrags-Stellung konnte der vom Amtsgericht München bestellte Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig (Kanzlei Jaffé Rechtsanwälte Insolvenzverwalter) letzten Mittwoch (2. Mai) die übertragende Sanierung und Investorensuche des aus der Globetrotter-Anfangszeit stammenden Fachhändlers erfolgreich abschließen.

Seit vier Jahrzehnten ist Lauche & Maas bundesweit eine der ersten Anlaufstellen für Expeditionsteilnehmer und echte Outdoor-Sportler (inklusive Langzeit-Radler). In einer Zeit, in der »Outdoor« in Deutschland noch ein Fremdwort war, starteten Gerhard Lauche und Wolfgang Maas als Pioniere den Verkauf von Spezial-Ausrüstung und -Bekleidung. Der Lauche & Maas-Laden in München-Pasing war wohl einer der bundesweit ersten reinen »Outdoor-Läden«, in dem auch Weltumradler mit Rat und Tat geholfen wurde.
Zum Lauche & Maas-Geschäft gehört auch die Marke Därr, deren Wüstenfuchs-Logo für alle «alten Outdoor-Hasen« ein Begriff ist. Die Därr-Zentrale hatte vor langer Zeit in München-Schwabing ihre Zelte aufgeschlagen. Sie galt bundesweit als erste Anlaufstelle in Sachen Expeditionsservice. Die Marke wurde 1998 von Lauche & Maas übernommen und die Zentrale geschlossen.
Auch wenn der Outdor-Veteran frühzeitig mit einem eigenen Beratungskatalog für Reiseausrüstung und Reisetipps in den Versandhandel einstieg, an den sich später der Internet-Handel anschloss: Der anfängliche Erfolg in diesem umkämpften Markt kehrte sich in den letzten Jahren um (weil technisch auch schon lange nicht mehr auf dem neusten Stand). Im März 2018 – ein Monat, nachdem Firmen-Mitbegründer und –Mitgeschäftsführer Gerhaurd Lauche überraschend verstarb – drohte Zahlungsunfähigkeit. Folge: Insolvenz.
Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig führte den Geschäftsbetrieb fort, musste jedoch im Zuge der Sanierung die beiden defizitären Niederlassungen in München-Sendling und Ulm (die bereits vor der Insolvenz zur Disposition standen) schließen. »Allein die logistische Bewältigung der Bedienung der Filialen mit zwei Lagerflächen war mit hohen Kosten verbunden, die in keinem Verhältnis zur Ertragssituation der einzelnen Filialen stand«, erklärt Dr. Liebig. Ziel des Unternehmens sei es auch schon vor Insolvenzantragsstellung gewesen, »die Kräfte im Stammhaus in der Alten Allee 28 in München-Pasing zu bündeln«. Dort soll auch weiter die Zentrale bleiben.
Somit will der Käufer – ein junges Onlinehandels-Trio – 21 der ursprünglich 31 Arbeitsplätze erhalten (Anmerkung des RadMarkts: 31 Arbeitsplätze waren es vor Schließung der beiden oben genannten defizitären Ladenfilialen). Der verbliebene Geschäftsbetrieb inklusive langjährigem Ladengeschäft in München-Pasing wurde übernommen.
»Kunden und Mitarbeiter haben Lauche & Maas die Treue gehalten und dafür gesorgt, dass wir den Betrieb in der Insolvenz reibungslos und mit einem positiven Ergebnis fortführen konnten. Das war die Voraussetzung, um die Gespräche mit potenziellen Investoren erfolgreich gestalten zu können«, zieht Insolvenzverwalter Dr. Max Liebig erleichtert Bilanz.
Das junge dreiköpfige Käufergespann bringe Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen mit, habe sich aber vor allem im Onlinehandel einen Namen gemacht. Mit dem »Nähkram«-Unternehmen Snaply GmbH und zugehöriger Marke hat es in den letzten Jahren ein erfolgreiches Unternehmen in einem Nischenmarkt geschaffen, das weiter wächst. Laut Dr. Liebig ergänzt sich deren Background »perfekt mit der Fachhandels-Kompetenz der Mitarbeiter von Lauche & Maas, so dass sich auch daraus eine positive Fortführungsperspektive ergibt«.
Besagtes Käufer-Trio besteht aus Daniela Luibrand sowie den Brüdern Simon und Julian Hönnebeck. Deren Snap Tec GmbH mit Sitz in Au in der Hallertau (60 Kilometer nördlich von München) ist bereits im Impressum der Lauche & Mass-Onlineseite www.lauche-maas.eu vermerkt (mit dem Zusatz »vertreten durch den Geschäftsführer Simon Hönnebeck«).
Nach vollzogener Übernahme meint Julian Hönnebeck: »Unser Konzept für Lauche & Maas beruht auf einem Mix aus stationärem Verkauf und Onlinehandel. Der Fokus auf hohe Qualität und gute Kundenberatung bleibt dabei natürlich bestehen. Die spezielle Kompetenz der Mitarbeiter begründet eine Alleinstellung im Markt. Wir werden jedoch das Profil im Onlinehandel auch mit der Marke Därr weiter schärfen und in absehbarer Zeit einen komplett neuen Onlineshop aufbauen. Weitere Aktivitäten zum Revival von Lauche & Maas sind geplant.«
Worauf Lauche & Maas-Anhänger besonders hoffen: Dass deren legendäre Wintertreffen als uneingeschränkte Austausch-Station für deutsche Expeditionsexperten und sonstige Fernreisende weitergeführt wird.

Text: Jo Beckendorff

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