US-Mikromobilitäts-Pionier Lime hat eigenen Angaben zufolge 50 Millionen USD (41,59 Millionen Euro) in den Ausbau seines E-Bike-Angebots investiert. Damit will das einst mit E-Tretrollern durchstartende Unternehmen nicht nur weiter expandieren (unter anderen auch – obwohl auch schon einige Standorte aufgegeben wurden – in Deutschland), sondern ab Sommer 2021 auch sein neues E-Bike (Bild unten) lossurren lassen.
Mit dem neuen E-Bike im Rücken will Lime seit internationales Mietflotten-Angebot bis Ende 2021 in weltweit 25 weiteren Städten anbieten. Alleine 15 neue Standorte sollen in Europa entstehen – und dort vor allem »in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien«. In Deutschland soll die Anzahl der Städte, in denen Lime derzeit E-Bikes anbietet, von derzeit vier auf acht bis zehn hochgefahren werden.
Langfristiger Krisengewinner
Warum das Lime-Geschäft – nachdem im letzten Jahr sogar einige Standorte aufgegeben wurden mussten – jetzt wieder richtig läuft? Laut Lime ist es nach dem ersten Lockdown 2020, in dem auch das Mietflotten-Geschäft in den Keller surrte, gleich wieder merklich bergauf gegangen. So habe man im dritten Quartal 2020 – als die Leute öffentliche Verkehrsmittel mieden und eher auf individuelle Mobilitätsprodukte bevorzugten – erstmals einen Gewinn verbuchen können. Wobei das zugegebenermaßen auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass die US-Amerikaner im Vorfeld der Pandemie (gleich zu Jahresbeginn 2020) bereits 12 unrentable Märkte aufgegeben und rund 100 Mitarbeiter entlassen hatten.
Der Corona-bedingte Trend zur individuellen Mobilität hat laut Lime auch zu längeren Mietzeiten geführt. Gleichzeitig hat sich die Anzahl der E-Bike-Fahrten erheblich erhöht. Auf genau dieser Welle will Lime jetzt reiten. Da immer mehr Menschen nach erhaltender Impfung an ihre regulären Arbeitsplätze zurückkehren könnten, rechnet das Unternehmen für 2021 mit einer weiteren Steigerung der E-Bike-Mieten.
Text: Jo Beckendorff/Lime, Fotos: Lime/Matthew Reamer