Zum Jahreswechsel verkauft der geschäftsführende Gesellschafter Ernst Probst seine Unternehmensanteile an dem Ulmer Motorenöl-, Additiv-, Spezial-Schmierstoffen- und Pflegeprodukt-Spezialisten Liqui Moly GmbH an die Würth-Gruppe, bleibt aber selbst als Geschäftsführer an Bord. Über den Verkaufspreis wurden keine Angaben gemacht.
Zum Verkauf erklärt Probst persönlich: »Damit stelle ich den Fortbestand von Liqui Moly und Méguin für eine Zeit sicher, wenn ich selbst einmal nicht mehr am Steuerrad stehen sollte.«
Liqui Moly sei »pumperlgesund, bärenstark und bestens aufgestellt – also extrem fit für die Aufgaben die vor uns liegen«, heißt es in einem Schreiben an die Mitarbeiter.
Zum Käufer Würth-Gruppe besteht eine lange Beziehung. Seit fast 20 Jahren ist sie bereits stiller Teilhaber bei Liqui Moly – schon damals eine Absicherung gegen Unwägbarkeiten. Zwar ist die Würth-Gruppe mit über 70.000 Mitarbeitern und 12,5 Milliarden Euro Umsatz ungleich größer als Liqui Moly, aber sie ist ebenfalls ein Familienunternehmen. O-Ton Prost: »Deswegen weiß ich Liqui Moly und Méguin bei der Würth-Gruppe in guten Händen.«
Abgesehen von dem Eigentümerwechsel im Hintergrund würde sich rein gar nichts ändern. Liqui Moly würde als eigenständiges Unternehmen innerhalb der Würth-Gruppe weiter geführt. »Wer mich kennt, weiß, dass bei mir die Mitunternehmer im Vordergrund stehen. Es wäre ja auch unsinnig, am Erfolgskurs der letzten Jahre etwas zu ändern. Es geht genauso weiter wie bisher – nur eben unter einem größeren Dach, das mehr Schutz bietet«, betont Probst.
Laut Angaben der Ulmer habe man nun »drei Jahre in Folge einen Gewinn von mehr als 40 Millionen Euro vor Steuer erwirtschaftet. Schulden haben wir keine, aber über 800 Arbeitsplätze und 500 Millionen Euro Umsatz. Wir sind Marktführer in Deutschland und haben in den letzten Jahren eine beliebte und bekannte Weltmarke geschaffen«.
Die im Vergleich jungen Liqui Moly Bikeprodukte werden dem Fahrrad-Fachhandel in Deutschland seit Mitte 2017 exklusiv von Magura angeboten (der RadMarkt berichtete).
Text: Jo Beckendorff/Liqui Moly