Als Grund für die Kampagnenverlängerung mit höherem Fundingziel verweisen die Österreicher auf die innerhalb der ersten acht Wochen von 200 Investoren gleich eingesammelten 385.000 Euro. Aufgrund der hohen Nachfrage habe man die Zeichnungsfrist der Conda-Kampagne verlängert und das Fundingziel um 200.000 Euro erhöht.
Um ihr Produktionsvolumen bis 2026 zu vervierfachen, benötigen die beiden WSF-Gründer und -Geschäftsführer Alexander Schnöll und Roland Wallmannsberger eigenen Angaben zufolge unter anderem auch eine größere Belegschaft »beziehungsweise das Geld, um die entsprechenden Arbeitsplätze schaffen zu können«.
Anwärter auf die Stellen gäbe es genug. »Seit wir unsere Jobausschreibungen in Mundart verfassen, erhalten wir mehrere hundert Bewerbungen im Monat«, erklärt Schnöll. Die finanziellen Mittel für den Ausbau des Personals liefere nun die Crowdinvesting-Kampagne über Conda. Zusätzlich sei mit der eingesammelten Finanzspritze ein Ausbau der Infrastruktur am Standort Regau geplant.
»In knapp zwei Jahren haben wir nicht nur eine erfolgreiche Fertigung mit über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Boden gestampft, sondern uns auch eine hervorragende Reputation erarbeitet«, schaut Alexander Schnöll kurz zurück – um dann selbstbewusst fortzufahren: »Was Produktionsstandards und -abläufe betrifft, befindet sich die Fahrradindustrie größtenteils noch in der Steinzeit. Bei WSF machen wir vieles anders und vor allem effizienter. Das Fundament dafür liefert unser feinabgestimmtes Hybridsystem aus Linienproduktion und Inselmontage.«
So sei unter anderem die parallele Fertigung von Groß- und Kleinserien sowie die schnelle und flexible Anpassung der Räder an aktuelle Marktbedingungen möglich. Kundenindividuelle Fahrräder sind zudem innerhalb einer Woche nach Auftragseingang versandfertig.
»Haben wir ein Fahrradmodell bereits einmal gebaut, können wir es in kürzester Zeit nachproduzieren. Die Auslieferung übernehmen wir auf Wunsch des Kunden selbst. Ebenso übrigens den Einlauf und die Einfuhr der Fahrradkomponenten, also praktisch jede Station entlang der Wertschöpfungskette«, wirbt Schnöll.
Zum aktuellen WSF-Kundenkreis zählen laut den Österreichern bereits der heimische Anbieter Vello (Österreich), Storck Bicycle aus Deutschland sowie Tour de Suisse aus der Schweiz. Mit den E-Scootern des britischen Anbieters AER entwickele man sich auch schon Richtung New Mobility weiter.
Text: Jo Beckendorff