Das Warten hat ein Ende: Die US-Firma Lone Star Funds übernimmt den Fahrradhersteller Biria. Es handelt sich dabei um einen so genannten Private Equity Fonds, der sich auf den Erwerb notleidender Kredite, immobilienbezogene Investitionen sowie auf Unternehmensakquisitionen und –sanierungen fokussiert.
Bei Private Equity beteiligen sich Investoren am Eigenkapital wachstumsstarker Unternehmen, um im Gegenzug an deren wirtschaftlichen Erfolg zu partizipieren. Als notleidend wird ein Kredit bezeichnet, dessen Rückzahlung mit großen Unsicherheiten belastet ist. Firmen wie Lone Star kaufen den Banken die Kredite unter Wert ab und versuchen anschließend, das Geld bei den Schuldnern einzutreiben. Deutschland gilt als einer der Kernmärkte für diesen weltweit operierenden Investor. In der Mitteilung heißt es, die Übernahme stehe noch unter den üblichen Vorbehalten.
In einem Brief an Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter der Biria-Gruppe heißt es, sie hätten sich auf keine wesentlichen Änderungen einzustellen. Freilich wolle man noch leistungsfähiger werden, was sich auf die Geschäftsbeziehungen vorteilhaft auswirken werde. Als Kern der Biria-Position wird ein flexibles Just-in-Time-Produktionskonzept angegeben. Daran halte Lone Star fest.
Auch werden in dem Brief die beiden Produktionsstandorte in Neukirch (Sachsen) und Nordhausen (Thüringen) gleichrangig erwähnt. Die Nordhäuser Lokalpresse hatte zuvor Besorgnisse wiedergegeben, dass Biria sich nach einer Übernahme auf den Standort Neukirch konzentrieren werde.
Hintergrund des Transfers ist, wie gemeldet, der altersbedingte Abschied von Inhaber Mehdi Biria (73), der noch für einige Zeit als Berater zur Verfügung stehen wird. Die Umsatzgrößenordnung des Hauses wird mit 75 Millionen Euro beziffert, produziert werden jährlich rund eine halbe Million Fahrräder.