Von der geplanten Stellestreichung betroffen: der heimische Fahrradkomponenten-Produktions-Standort Hengen. Bestimmte Produkte werden dort nur noch bis Ende 2024 produziert. Etwaige Auslaufmengen sollen am gruppeninternen Produktionsstandort in Taiwan ausproduziert werden.
Hintergrund: genau dort (in Taiwan) sitzen die hochwertigen Fahrradhersteller und deren breite Zulieferer-Industrie. Somit rückt die Fahrradkomponenten-Marke Magura auch näher an die dortigen global verkaufenden Fahrrad-OEMs heran.
Zu den geplanten Betriebsänderungen befinden sich Geschäftsleitung und Betriebsrat bereits in ersten Gesprächen. Gemeinsame Zielrichtung ist es, eine verantwortungsbewusste, einvernehmliche und gleichzeitig zukunftsgerichtete Lösungen zu diskutieren und zu vereinbaren.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt beschäftigt die weiterhin familiengeführte Magenwirth Technologies Group in ihren Werken in Süddeutschland rund 550 Mitarbeiter. Weltweit (also inklusive der Kollegen in den Vertriebsniederlassungen in Europa, USA, Asien und Australien sowie dem zusätzlichen eigenen Werk in Taiwan) sind es 750 Mitarbeiter.
Innovationsturbo wird eingeschaltet
Da die Fahrradbranche von Neuheiten und kurzen Innovationszyklen mit stetig leistungsfähigeren Komponenten am Fahrzeug lebt, ist laut den Bad Urachern die künftige Innovationskraft inklusive eine deutliche Erhöhung der Innovationsfrequenz der entscheidende Erfolgsfaktor. Daher plant die Gruppe neben der Umgestaltung der Unternehmensstrukturen einen deutlichen Ausbau der Forschungs- und Entwicklungskapazitäten. Diese sollen in der Gesamtgruppe mit 30 zusätzlichen Ingenieurstellen signifikant ausgebaut werden. »Die Magenworth Technologies Group hat sich zum Ziel gesetzt die Innovationskraft der Marke Magura deutlich zu erhöhen, um Produkte in kürzeren Abständen zu erneuern und das Portfolio in die Breite zu erweitern«, heißt es dazu aus der Unternehmenszentrale.
Produktionsverlagerung
Um auch künftig in diesem globalen Marktumfeld den gegebenen Marktpreisen folgen zu können, wird der Anbieter auch eine Verschlankung der Holdingfunktionen in der Magenwirth Technologies GmbH sowie eine Umstrukturierung und Verschlankung in der Gustav Magenwirth GmbH & Co. KG vornehmen.
Heißt auch, dass die Produktion für bestimmte Fahrradkomponenten am Standort Hengen (die sich am Ende ihres Produktlebenszyklus befinden) noch in diesem Jahr beendet werden soll. Etwaige Auslaufmengen sollen am gruppeninternen Produktionsstandort in Taiwan ausproduziert werden.
Von dieser Maßnahme sollen rund 90 Stellen betroffen sein. Am Standort Hengen werden sodann – um die Abläufe und Prozesse optimal den gängigen Anforderungen in der Motorrad- bzw. Automotivbranche anzupassen – alle Abteilungen und Funktionen der Motorrad-Sparte umziehen und dort zusammengeführt.
Text: Jo Beckendorff