»Trotz unserer kontinuierlichen Bemühungen, unsere Geschäftsprozesse in den USA zu optimieren und unsere Marktpräsenz zu stärken, bedauern wir diesen unausweichlichen Schritt«, betont Stromer-Geschäftsführer Karl Ludwig Kley.
Ein Blick zurück: Seit 2011 ist die MyStromer-Premiummarke Stromer auf dem US-amerikanischen Markt vertreten – zuerst über einen Importeur, dann nach einstiger Übernahme seitens Landsmann BMC Group über BMC und seit 2014 über eine eigenständige Firma. Von der Interbike 2015 berichtete der RadMarkt noch nach einem Gespräch mit dem damaligen Stromer Vice President Sales & Marketing Tomi Viiala am MyStromer-Stand »Stromer surrt in den USA vorne mit«.
Seitdem hat sich aber nicht nur alleine wegen der Corona-Pandemie einiges auf dem nordamerikanischen Markt verändert. In Zeiten knapper Kassen sind es in der Post-Corona-Zeit vor allem in China produzierte günstige E-Fatbikes mit Gasgriff. Die erfreuen sich derzeit vor allem bei der nordamerikanischen Jugend großer Beliebtheit.
Ganz anders sieht es da für Premiummarken wie Stromer aus. In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen in der Fahrradbranche und einer deutlich verlangsamten Entwicklung des nordamerikanischen Marktes hat sich das Unternehmen jetzt zur Einstellung des dortigen Geschäfts entschlossen: »Trotz intensiver Bemühungen konnte eine Übergabe des Geschäfts an einen spezialisierten Distributor nicht realisiert werden.«
Heißt, dass die beiden MyStromer-Marken Stromer und Desiknio-Bikes jetzt nicht mehr in die USA und nach Kanada geliefert werden. Ab sofort sollen bestehende nordamerikanische Handelspartner Garantieleistungen sowie Bestellungen von Ersatzteilen und Komponenten über die Schweizer Zentrale abwickeln. Zudem erhalten Stromer-Partner nun kompetente Händlerunterstützung über das Ticketing-System Stromer Portal. Der Händlersupport für Desiknio kann allerdings wie gewohnt über den Distributor Quality Bicycle Products (QBP) erfolgen. Endkunden können sich für Service- und Garantiefälle weiterhin an ihren gewohnten Stromer- oder Desiknio-Händler wenden. Gegenüber den Endkunden werden sowohl die Händler als auch Stromer und Desiknio weiterhin ihre Garantiezusagen einhalten.
Trotz der Aufgabe des Nordamerika-Geschäfts schaut MyStromer AG zuversichtlich nach vorne. Künftig werde man sich »auf die weiteren internationalen Expansionspläne und die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produktportfolios« konzentrieren.
Text: Jo Beckendorff