Bereits Ende letzten Jahres ist die neue Produktionsstätte von Taiwans Fahrradteile-Anbieter Marwi Taiwan Industrial Co., Ltd. (Marwi Group) angelaufen. Seitdem wird dort die Produktion Schritt für Schritt hochgefahren. Auf der diesjährigen Eurobike erklärten Marwi-Gründer und -Chairman Patrick Pai und seine Tochter und Marwi-Präsidentin Coco Pai dem RadMarkt, dass man die automatisierte Produktion in diesem Jahr komplett aktivieren würde.
»The Smart Factory« wurde direkt hinter dem Firmensitz und der bereits bestehenden semi-automatischen Produktionsstätte in Dajia/Taichung errichtet. Mit ihr hat die Marwi-Gruppe auch rund 40 neue Arbeitsplätze geschaffen. Heißt, der Taiwaner in seiner Heimat jetzt an die 170 Leute beschäftigt (und weltweit inklusive seiner weiteren Produktionsstätten in Indonesien, der Tschechische Republik und einem R&D-Center in Deutschland circa 500). Immerhin ist die Gruppe (Marken-Namen Union und Xerama) eigenen Angaben zufolge mit ihrer Gesamtproduktions-Kapazität von jährlich über 11 Millionen Paar Pedalen und 2 Millionen Sätteln einer der ganz Großen des internationalen Fahrradkomponenten-Sektors. Neben Pedalen und Sätteln bietet die Marwi-Gruppe übrigens auch noch weitere Produkte wie Schaltaugen, Ketten, Trinkflaschenhalter, hochwertige Beleuchtungssysteme sowie Speichen aus Edelstahl und Titan.
Um aber mit »Made in Taiwan« weiterhin weltweit wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben, setzt der Anbieter sowohl bei seiner dortigen Massen- als auch Customized-Produktion voll auf Automatisierung. Laut Patrick Pai sei man mit der neuen Fabrik auf dem schrittweisen Weg von Halb- zur Vollautomatisierung: »Die Amortisationszeit für so eine vollautomatisierte Produktion kann in der Welt der Fahrradkomponentenindustrie sehr lange dauern. Wir denken aber langfristig. Wir haben gut aufgestellte und über die Jahre gewachsene Vertriebskanäle und stabile Aufträge.«
Mit ihrer automatisierten intelligenten Fertigung hat Marwi Group, die in ihrer Heimat bereits 2013 mit einer ersten automatisierten Produktionslinie für Sättel und Pedale loslegte und schon ein Jahr später als erstes Taiwan-Unternehmen der Fahrradindustrie einen Roboter einsetzte, eigenen Angaben zufolge im Laufe der letzten Jahre sowohl ihre Produktionseffizienz verdoppelt als auch ihre Produktionsqualität optimiert. Dank voller Kontrolle über den Produktionsplan konnten unnötige Arbeitsschritte und -phasen nachweislich verringert werden.
Was sich in der neuen automatisierten Fertigung genau wo befindet, lesen Sie in der kommenden RadMarkt-Ausgabe 9/2022.
Text/Fotos: Jo Beckendorff