Laut Börseninformationen aus Taiwan hat Merida für 17,27 Millionen Euro einen weiteren Anteil in Höhe von 39 Prozent des Eigenkapitals der MCG von Geschäftsführer und Gesellschafter Wolfgang Renner erworben.
Zuvor hielt Taiwans zweitgrößter Fahrradproduzent laut Aussagen von Renner, die er im Zuge einer Finanzspritze seitens Merida in die europäische E-Bike-Produktion von MCG im thüringischen Hildburghausen im Jahr 2019 gegenüber dem RadMarkt tätigte, bereits einen Mehrheitsanteil von 51 Prozent an seinem Unternehmen in den Händen.
Mit dem jetzt erworbenen 39 Prozent im Rücken ist Merida künftig mit einem Anteil von 90 Prozent an MCG beteiligt.
Als Grund für die weitere Investition in MCG verweist Merida auf eine langfristige und nachhaltige Sicherung der Führung des Unternehmens. Schließlich nähere sich Wolfgang Renner dem Rentenalter (RadMarkt-Anmerkung: was eine nette Untertreibung ist – der rüstige und weiterhin aktive MCG-Gründer und -Chef wird in diesen Oktober 77 Jahre alt!).
Es gibt allerdings auch andere triftige Gründe, weiter in den deutschen Ableger einzusteigen: Schließlich hat MCG in den letzten zehn Jahren kontinuierlich Gewinne erzielt. Neben der Marke Merida lenken die Magstädter auch die Marke Centurion (deren Markenrechte Renner 1990 erwarb). Zudem sind sie sowohl mit ihrem Großhandel MCG Parts als auch einer eigenen E-Bike-Montage im Markt – nicht zu vergessen dass sowohl für Merida als auch Centurion in Magstadt angesiedelte R&D-Team sowie das Rennteam-Management.
So schielt Merida mit der Übernahme eines weiteren Anteils am Tochterunternehmen auch auf die weitere Integration von Ressourcen. Zudem würde man mit der Erzielung weiterer Synergieeffekte auch die Gesamtbetriebsleistung des Unternehmens verbessern.
Text: Jo Beckendorff