Die 23. Spezi toppte alle bisherigen Spitzenwerte: Nicht nur mit bestem, sonnigem Gute-Laune-„Spezi-Wetter“, sondern auch mit 130 Ausstellern aus über 19 Ländern weltweit, mit weit über 10.000 Besuchern – deutlich mehr als in den letzten Jahren – und mit 4.000 Personen, die die beiden großen Probeparcours für gängige Spezialräder und für Elektroräder nutzten. Die 23. Internationale Spezialradmesse in Germersheim präsentierte sich am 28. bis 29. April 2018 erneut als Pilgerstätte der Spezialradfans. In den drei innerstädtischen Hallen und auf dem nun erweiterten, von den Ausstellern und Besuchern gelobten, gut angebundenen Außengelände berührten die Pilger die begehrten, heiligen Reliquien.
Ob beispielsweise Liegeräder (mittlerweile vor allem Liegedreiräder), Velomobile, Elektroräder jeglicher Art, Zubehör und dieses Jahr auch schwerpunktmäßig diverse (Schwer-)Transportlösungen, das Mekka der Spezialradszene zeigte jede Menge professionelle, praktische Lösungen neben kreativem Design und großem Erfinderreichtum. Hardy Siebecke, der Initiator der Spezi, spricht begeistert für sich und sein 100-köpfiges Team vom „speziellen Charme der Spezi“, denn „Vielfalt und Ideenreichtum machen nicht nur uns sprachlos“. Sowohl Fachleute als auch die Fahrradfans ließen sich von der blendenden Stimmung anstecken.
Das besondere Spezi-Charisma bestätigen auch die Aussteller, beispielsweise Axel Landwehr vom Stand der BVA Bikemedia: „Überragend, wie immer! Tolles Publikum, die Messe vom Wettergott begleitet – wir kommen gerne wieder!“ Und Manuela Seifert von Icletta erfreut sich an den „vielen altbekannten und neuen, netten Menschen – wir fühlen uns nach 10 Jahren wie zuhause!“ Aussteller Bernds preist „die europäische Vielfalt, die hier auf der Spezi vertreten ist – ein großartiges Publikum, sehr gut informiert!“
Erstmals gab es in diesem Jahr einen Spezi-Erfinderwettbewerb innerhalb des Spezi-Erfinderlabors. Kreative Köpfe zeigten ihre Pionierleistungen – ideenreiche, ungewöhnliche und professionelle Spezialrad-Lösungen, Heiligtümer zum Anfassen. Den 1. Preis nahm Ofir Yadan aus Israel für sein „Tre-Go“, einen Lastentrolley entgegen: Mit schnellen und einfachen Handgriffen lässt sich der stabile, sackkarrenähnliche Vorbau zum Beispiel vor dem Einkaufen von einem normalen Fahrrad abnehmen, danach wieder andoggen und so kinderleicht zum Lastenrad umbauen.
Der 2. Preis ging an den Franzosen Josef Mignozzi für sein „Benur“-Projekt: Ohne Umbau lässt sich damit im Handumdrehen aus einem normalen Rollstuhl ein tourentaugliches Handbike machen.
Auf dem 3. Erfinder-Treppchen standen die beiden Deutschen Fabian Kunz und Florian Roebbeling für ihr Convert FF. In weniger als 5 Minuten können auch eher ungeübte Personen mit dem mulitfunktionalen, konventionellen Rahmen durch einen leichten Umbau aus einem Trekkingrad einen Renner oder ein einfaches, geländegängiges Mountainbike machen.
Der Erfinderwettbewerb besitzt das Potential zu einem renommierten Award und soll nächstes Jahr auf der Spezi am 27. und 28. April 2019 eine Wiederholung erfahren.
Den großen Spezi-Artikel finden Sie im RadMarkt 6/2018, der am 11. Juni erscheint.
www.spezialradmesse.de
Text/Foto: Astrid Johann