Die derzeit unberechenbare Lieferproblematik sorgt auch dafür, dass die weltweit größte Containerschiff-Reederei A.P. Møller – Mærsk A/S (APMM) nach Blick auf die ersten vorläufigen Quartalszahlen 2022 ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr anpasst. Der erste Quartalsbericht wird am 4. Mai veröffentlicht.
Laut den ersten vorläufigen Zahlen hat die börsennotierte Gruppe mit Hauptsitz in Dänemark im ersten Jahresquartal einen Umsatz von 19,3 Milliarden USD (18,2 Milliarden Euro) eingefahren. Nicht nur dieser Umsatz, sondern auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen, Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Mieten (EBITDA) in Höhe von 9,2 Milliarden USD (8,6 Milliarden Euro) sowie das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von 7,9 Milliarden USD (7,4 Milliarden Euro) übertrifft die bisherigen Erwartungen.
Die Dänen begründen das Abschneiden mit der anhaltenden außergewöhnlichen Marktsituation im Ozeanverkehr, das im Vergleich zum ersten Quartal 2021 »zu einem Rückgang der Volumina um 7 Prozent und einem durchschnittlichen Anstieg der Frachtraten um 71 Prozent« geführt habe.
Da APMM von einem Anhalten des aktuellen Marktsituation ausgeht sowie infolge höherer vertraglich vereinbarter Raten wird das Gesamtjahr 2022 für die Reederei auch stärker ausfallen als bisher angenommen.
Folglich wurde die Prognose für das Gesamtjahr 2022 nach oben korrigiert. Ab sofort geht man für das Gesamtjahr von einem bereinigten EBITDA von rund 30 Milliarden USD (28 Milliarden Euro – zuvor rund 24 Milliarden USD = 22,4 Milliarden Euro), einem bereinigten EBIT bei rund 24 Milliarden USD (22,4 Milliarden Euro – zuvor rund 19 Milliarden USD = 17,7 Milliarden Euro) und einem freien Cashflow von über 19 Milliarden USD (17,7 Milliarden Euro – zuvor über 15 Milliarden USD = 14 Milliarden Euro) aus.
Die aktuelle Gewinnprognose basiert allerdings nach wie vor auf der Annahme einer Normalisierung von Ocean zu Beginn des zweiten Halbjahres 2022. Ob dem tatsächlich so sein wird, hängt von mehreren Faktoren (Stichwort Corona-Lockdown in China, Normalisierung der Ladenlöschungen an den Abfahrts- und Ankunfts-Häfen, Ukraine-Krieg etc.) ab. Auf jeden Fall hat APMM aufgrund der Volumenentwicklung im ersten Quartal schon einmal seine Prognose für das Wachstum der globalen Containernachfrage von 2 bis 4 Prozent auf Minus 1 bis Plus 1 Prozent nach unten korrigiert.
Text: Jo Beckendorff, Foto: APMM