Trotz dieses zweistelligen Umsatzrückgangs lag das Rohergebnis mit 4,45 Milliarden TWD (128,66 Millionen Euro) im Vergleich mit 11,5 Prozent im Plus. Das Betriebsergebnis konnte sogar um 22,9 Prozent auf 2,81 Milliarden TWD (81,23 Millionen Euro) wachsen. Der Gewinn vor Steuern lag mit seinen 3,05 Milliarden TWD (88,17 Millionen Euro) allerdings 25,5 Prozent unter dem des vergleichbaren Vorjahres-Zeitraumes. Der letztendliche Nettogewinn in Höhe von 2,13 Milliarden TWD (61,57 Millionen Euro, minus 30,9 Prozent) musste ebenfalls zweistellig Federn lassen.
Nähere Erklärungen für das gute Abschneiden von Roh- und Betriebsergebnis im Vergleich zu Umsatz- und Gewinn-Rückgang gibt leider weder Merida noch die Taiwan-Börse bekannt. Somit kann man nur vermuten, dass bilanzielle Ursachen dahinterstecken (Stichwort Sondereffekte bzw. sonstige betriebliche Erträge, die oftmals dann gezogen werden, wenn das Hauptgeschäft schwächelt).
Umsatzrückgang 01-09 noch im Rahmen
Ein Blick auf die jeweiligen Monatsumsätze, die Merida selbst herausgibt (und nur die), weisen jedenfalls auf einen sich verstärkenden Umsatzrückgang: während sich der Umsatz im Juli im Vergleich zum Vormonat Juni ein Minus von 15,7 Prozent schlucken musste, waren es in den folgenden Monaten August und September des dritten Geschäftsquartals 2023 (und mit Blick auf den vergleichbaren Vorjahres-Zeitraumes) Minus 32,4 und Minus 38,6 Prozent.
Heißt alles in allem, dass Merida in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2023 mit seinem oben genannten Gesamtumsatz von 22,53 Milliarden TWD (651,44 Millionen Euro) im Vergleich zu 01-09/2022 ein Umsatzminus von 14,6 Prozent eingefahren hat.
Wenn man bedenkt, dass die Fahrrad- und E-Bike-Verkäufe im Vorjahr immer noch von einem Corona-Verkaufshoch profitierten und dieser – nachdem die Lieferfähigkeit wieder gewährleistet war und dann auf den Absatzmärkten eine verspätete mit einer aktuellen zusammenstießen -, ist das Ergebnis passabel. Es gibt sicherlich Fahrradproduzenten, bei denen der Umsatz aufgrund voller Lagerbestände und daraus resultierendem Orderrückgang nicht ein oder zwei, sondern gleich mehrere Gänge herunterschalten musste.
Text: Jo Beckendorff