MCG und Merida Taiwan trauern um Jürgen Falke
Anfang Mai hatte Wolfgang Renners Merida & Centurion Germany GmbH (MCG) öffentlich gemacht, dass der langjährige CEO und Mitbegründer der ebenfalls in Magstadt angesiedelten Merida R&D Center GmbH (MRD) Jürgen Falke zum 30. April aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden ist. Am 13. Juni ist Falke nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von gerade einmal 61 Jahren viel zu früh verstorben.
In Memoriam: Jürgen Falke.Foto: MCG

»Mit Jürgen Falke verliert Merida Taiwan und die Merida R&D Center GmbH einen Visionär auf der Höhe seiner Schaffenskraft, der die Entwicklung der Marke über 20 Jahre gestaltet und geprägt hat«, heißt es zum Tod von Falke aus der MCG-Zentrale in Magstadt, »unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten seiner Frau, seinen Kindern, seiner Familie und seinen Freunden«.
Anfänglich für die Marke Centurion tätig, übertrug Falke seine Leidenschaft für den Triathlonsport erfolgreich auf die schwäbische Traditionsmarke um Firmengründer Wolfgang Renner. 1997 gewann Thomas Hellriegel mit dem von ihm entwickelten »Helldrive« den Ironman auf Hawaii. Als leidenschaftlicher Triathlet nahm Falke selbst zweimal an diesem legendären Wettbewerb teil. Zudem war er auch maßgeblich am Erfolg des bahnbrechenden MTB-Modells »No Pogo« beteiligt. Dieses wurde 1997 zum »Bike des Jahres«gekürt.
Außerdem konnte unter der Ägide von Falke zweimal der Shimano European Design Contest gewonnen werden. Das 2000 besiegelte Joint-Venture zwischen Merida und Centurion verhandelte er an der Seite von Centurion-Gründer Wolfgang Renner.
Ein weiterer Meilenstein von Falke war die Erfolgsgeschichte um das »Multivan Merida Biking Team« mit Radsport-Legenden wie Gunn-Rita Dahle, José Hermida und Ralph Näf. Gleich mehrfache Weltmeister-Titel, etliche Weltcup-Siege sowie eine Silber- und eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen auf dem »Ninety.Six« und dem »Big.Nine« festigten den Ruf als das beste und erfolgreichste MTB-Team der Welt.
Für Falke gab es als Entwickler keine größere Auszeichnung, als die aus seiner Feder stammenden Bike-Modelle wie »Scultura«, Reacto« oder »Warp« auf höchstem Niveau siegen zu sehen. Mit Etappensiegen bei der Tour de France, dem Giro d’Italia, dem Gewinn von Radsport-Monumenten wie Paris-Roubaix und Mailand-Sanremo oder der Gravel-Weltmeisterschaft 2023 setzte er diese Erfolgsgeschichte bis jüngst fort.
Mit Gründung der Merida R&D Center GmbH im Jahr 2014 wurde der Branchenkenner zum Geschäftsführer ernannt. Seitdem prägte er die Entwicklung und das Design der kompletten Merida-Produktpalette bis hin zu den jüngsten äußerst erfolgreichen Rennrad-Modellen des WorldTour-Teams »Bahrain Vicotious«.

Text: Jo Beckendorff/MCG

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