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Merrill Lynch und Wiltan Enterprises schlucken Elan Sports

Bereits Anfang August haben der in England ansässige Finanzdienstleister Merrill Lynch International und die zum russischen Risikokapitalfonds VR Capital gehörende Investmentgesellschaft Wiltan Enterprises Limited mit Sitz in Zypern den schlingernden slowenischen Sportartikelhersteller Elan – einst auch mit Fahrrädern im Markt – zu 100 Prozent übernommen…

Verkäufer des sich vorab mehrheitlich im Staatsbesitz befindenden traditionellen Anbieters ist die slowenischen Staatsholding (SDH) zusammen mit Triglav Naložbe, D.S.U. und Modra Zavarovalnica. SDH hatte zuletzt ein Mehrheitspaket von 49,03 Prozent von Elan Sports in seinen Händen. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Elan Sports stand schon länger zum Verkauf: Seit Gründung des Staates Slowenien stand der Sportanbieter auf der Liste jener 15 Staatsunternehmen, die zur Privatisierung freigegeben wurden.
Laut Berichten in diversen Wirtschaftszeitschriften hat Merrill Lynch International einen Anteil von 4,9 Prozent und Wiltan Enterprises Limited die restliche Mehrheit von 95,1 Prozent erworben.
Laut dem Vorsitzenden der Elan-Geschäftsführung Andreja Košir mache Elan „mit der Unterzeichnung des Kauf- und Übertragungsvertrags über sämtliche Anteile den letzten Schritt innerhalb eines Verkaufsprozesses, welcher bald abgeschlossen sein sollte“. Man sei sich sicher, dass Elan nach einem langen Verkaufsprozess nun mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags seine Geschäfte stabilisieren und auf eine erfolgreiche Zukunft blicken könne. Wichtig: „Die Produktion verläuft in allen Bereichen weiterhin nach Plan, alle Order werden pünktlich ausgeliefert.“
„Wir sind überzeugt, dass Elan großes Potenzial und viele Entwicklungsmöglichkeiten hat – das sind ausgezeichnete Perspektiven für die neuen Besitzer um das facettenreiche Geschäft weiter voranzutreiben. Mit der aktuellen Steigerung innerhalb unseres Kerngeschäfts und dem Wachstum der Marktanteile im Bereich Ski, in Kombination mit unseren stetigen Innovationen und zahlreichen Designpreisen in den letzten Jahren, sind wir positiv gestimmt, dass wir dieses Potenzial ausschöpfen können“ fügt Leon Korošec in seiner Funktion als Vizevorstand der Geschäftsführung hinzu.
Der Verkauf fällt genau auf das in diesem Jahr 70-jährige Jubiläum des Unternehmens aus Begunje. Vom Verkauf erhofft sich der slowenische Skispezialist nach langer Durststrecke „neben neugewonnener Stabilität vor allem seine Marktposition stärken zu können“. Die aktuelle Elan-Produktpalette bietet hauptsächlich Ski und Snowboards aber auch Sport- und Fahrtensegelyachten sowie Sporthallenausrüstung.
Der Bereich Fahrrad wurde offiziell zu Beginn des Jahres 2015 aufgegeben – hatte bis auf den Namen aber nichts mehr mit dem nun verkauften Unternehmen Elan Sports zu tun. Von den einst 200 Mitarbeitern waren zum Jahreswechsel 2015/2015 noch an die 90 Mitarbeiter an Bord. Kurz darauf hieß es: „Es wird keine Elan Bikes Marke mehr geben. Wir greifen wieder auf unseren alten Namen Rog Bikes zurück.“ Seitdem hat man nicht mehr von Rog gehört.
Rog Bikes stammt noch aus den Zeiten des Vielvölkerstaats Jugoslawien. Früher produzierte das Unternehmen nahezu alle Fahrräder des sozialistischen Landes. Rog wurde 2002 ein Teil der Elan Gruppe. Speziell für das internationale Geschäft wurde Elan Bikes aus der Taufe gehoben. Mit Elan Bikes wollte man hochwertig auftreten. Erste Probleme tauchten bereits 2004. Damals wurden Grundstück und Fabrik an Raiffeisen Leasing verkauft. Mit dem Geld wurde alte Rog-Schulden an Elan Group beglichen.

Text: Jo Beckendorff

 

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