Unter der Überschrift »Neue Maßnahmen stellen die Weichen für den zukünftigen Erfolg der Messe Friedrichshafen« präsentierte der Eurobike-Pionier nicht nur seine Geschäftszahlen für das Jahr 2021, sondern gab auch einen (Messe-)Einblick auf das laufende Jahr 2022 sowie einen Ausblick auf das Jahr 2023.
Mehr Umsatz und wichtige strategische Weichenstellungen prägten das dritte Pandemiejahr (sprich das Geschäftsjahr 2021) der Messe Friedrichshafen. Dazu Messegeschäftsführer Klaus Wellmann: »Die Pandemie ist noch nicht vorbei und dennoch ist es uns gelungen, mit den richtigen strategischen Entscheidungen das Unternehmen für die Zukunft gut zu präparieren.«
Mit 16,582 Millionen Euro liegt der 2021er-Umsatz laut der Messe vom Bodensee deutlich über dem Niveau des ebenfalls durch Corona geprägten Vorjahres mit seinen 6,2 Millionen Euro. Und das obwohl nur fünf von 13 eigenen Messen und 32 Gastveranstaltungen durchgeführt werden konnten.
2021 und 2022 ohne Finanz-Support
Der oben genannte 2021er-Gesamtumsatz bedeutet für die Messe Friedrichshafen ein Jahresergebnis von 2,22 Millionen Euro. »Nachdem die Messe Friedrichshafen im Jahr 2020 sowohl die Mietzahlung an die Besitzgesellschaft, die Internationale Bodenseemesse GmbH, aussetzen als auch pandemiebedingt eine finanzielle Unterstützung durch den Hauptgesellschafter, die Stadt Friedrichshafen, in Anspruch nehmen musste, ist dies 2021 und 2022 nicht der Fall. Im Gegenteil: 2021 wurde eine hohe Mietzahlung ermöglicht. Damit wird auch die Entschuldung weiter vorangetrieben und die Messe kann finanziell unabhängig agieren«, heißt es vom Bodensee.
Fairnamic schafft solide finanzielle Basis
Zudem wurde im letzten Jahr aber auch eine wichtige strategische Weichenstellung vorgenommen. Um »ihr Baby« weiter wachsen zu lassen, hat der Eurobike-Pionier seine Bodensee-Messe in diesem Jahr erstmals in Frankfurt durchgezogen. Das dabei von einer internationalen Fahrrad-Leitmesse zur internationale Leitmesse fürs Fahrrad und Future Mobility gepimpte Branchen-Get-Together verzeichnete bereits im Vorfeld neue Aussteller- und Flächenbelegungs-Bestmarken. Wie bereits berichtet, wurde die Frankfurt-Premiere weiterhin vom Friedrichshafen-Messeteam »als Teil des Joint-Venture Fairnamic« umgesetzt. Dieser Joint-Venture, der die Messen Eurobike in Frankfurt und Aero in Friedrichshafen veranstaltet, wurde 2021 gemeinsam mit der Messe Frankfurt aus der Taufe gehoben.
»Die Gründung der Fairnamic war ein wichtiger und erfolgreicher Schritt, der auch in Zukunft auf das Jahresergebnis nach Steuern (= Gewinn) der Messe Friedrichshafen, die 51 Prozent an dem Joint-Venture hält, einzahlt. Die Eurobike kann an einem anderen Standort unter eigener Federführung weiter inhaltlich und räumlich wachsen – am Bodensee wäre eine adäquate Abbildung dieser Zukunftsbranche nicht mehr möglich gewesen. Zusätzlich schafft die finanzielle Beteiligung der Messe Frankfurt eine solide finanzielle Basis für die kommenden Jahre«, versichert Fairnamic-Finanzchef (CFO) Stefan Mittag. Während das ehemalige Team der Messe Friedrichshafen mit der Umsetzung der Messen Eurobike und Aero betraut ist, bringt sich die Messe Frankfurt finanziell und mit ihrem globalen Netzwerk an der Tochtergesellschaft Fairnamic ein.
Zweite Jahreshälfte 2022 messetechnisch top
Das Geschäftsjahr 2022 ist aber nicht nur wegen der gelungenen Frankfurt-Premiere der Eurobike ganz gut angelaufen. Im zweiten Halbjahr wird das eigene Messegelände in Friedrichshafen sowohl Schauplatz für Eigenveranstaltungen wie die Interboot, die Pferd Bodensee und Vertical Pro sein, sondern auch externen Veranstaltungen wie der ZDF-Show »Wetten, dass..?« oder dem SPD-Landesparteitag eine Heimat sein. Somit hat man die pandemiebedingten sieben Absagen beziehungsweise Verschiebungen (Motorradwelt Bodensee und die Internationale Bodensee-Messe IBO) auffangen können.
Außerdem stehen auch schon für das kommende Jahr 2023 zusätzliche Neuveranstaltungen wie die Messen Poolgarden, Saw Expo und Spiel doch auf dem Plan.
Positiver Ausblick
Wellmann-Fazit: »Trotz des vorsichtigen Optimismus und all unserer Bemühungen befinden wir uns weiterhin inmitten einer Pandemie, in der bis März dieses Jahres ein komplettes Veranstaltungsverbot herrschte. Dies führt dazu, dass sich im derzeit laufenden Geschäftsjahr 2022 Umsatzeinbußen abzeichnen. Begründet liegt dies auch darin, dass beispielsweise die Fakuma turnusbedingt nicht stattfindet und mit dem Fainamic-Deal die Weichen für die Zukunft sehr positiv gestellt wurden, Ausschüttungen aber erst ab 2023 fließen können…Ich blicke zuversichtlich auf die Erholung der Veranstaltungsbranche und bin davon überzeugt, dass die Messe Friedrichshafen in herausfordernden Zeiten mit hoher Flexibilität und einem umfangreichen Portfolio gut vorbereitet ist.«
Text: Jo Beckendorff/Messe Friedrichshafen, Foto: Messe Friedrichshafen