Mit einem Joint-Venture stellen die Reifengröße Michelin und Automobilzulieferer Faurecia aus Frankreich ein Gemeinschaftsunternehmen auf die Beine, dass laut Angaben beider Unternehmen »die Aktivitäten zu Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Wasserstoff-Brennstoffzellen« bündelt. Anfangs investieren beide börsennotierten Unternehmen zusammen 140 Millionen Euro in den Joint-Venture.
Der volle Name des neuen Joint-Venture laut »Symbio, a Faurecia Michelin Hydrogen Company«. Ziel ist es, ein weltweit führender Anbieter im Bereich der Wasserstoff-Mobilität zu werden. Dabei bezieht sich Symbio, a Faurecia Michelin Hydrogen Company nicht nur auf die »Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen für leichte Nutzfahrzeuge, Nutzfahrzeuge und Lkw«, sondern laut Firmenangaben auch »für andere Bereiche der Elektromobilität«. Oder wie es an anderer Stelle so schön heißt: »ein breites Angebot an Wasserstoff-Brennstoffzellen-Systemen für alle Mobilitätsszenarien« soll angeboten werden.
Die oben genannte Erstinvestition dient dazu, die Entwicklung von Brennstoffzellen der neuesten Generation zu beschleunigen, die Massenproduktion aufzunehmen und das Geschäft in Europa, China und den Vereinigten Staaten auszubauen.
Sowohl Michelin als auch Faurecia halten jeweils 50 Prozent am neuen Joint-Venture in ihren Händen. Die Leitung übernehmen die erfahrenen Führungskräfte Fabio Ferrari als CEO sowie der ehemalige Direktor der Light Vehicle Product Line bei Faurecia Clean Mobility, Guillaume Salvo als Deputy-CEO.
Faurecia bringt dafür sein technologisches Know-how im Bereich der Wasserstoffmobilität sowie die Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit der CEA (= französische Atomenergie-Kommission) ein. Michelin wiederum steuert das Know-how seiner Tochtergesellschaft Symbio bei, die integrierte Wasserstoff-Brennstoffzellen-Systeme und eine Reihe von Dienstleistungen anbietet.
Was die Zukunft des Gemeinschaftsunternehmens betrifft, strebt Symbio, a Faurecia Michelin Hydrogen Company bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 25 Prozent am globalen Wasserstoff-Mobilitätsmarkt und einen Umsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro an. Um die wichtigsten Automobilmärkte der Welt zu beliefern, werde das Joint-Venture über drei Industrieanlagen in Europa, Asien und die Vereinigten Staaten verfügen.
Zum neuen Gemeinschaftsunternehmen äußert sich Symbio, a Faurecia Michelin Hydrogen Company-CEO Fabio Ferrari wie folgt: »Ich habe Symbio vor fast zehn Jahren gegründet, um auf eine Welt hinzuarbeiten, in der Bewegungsfreiheit emissionsfrei ermöglicht wird. Mit der Gründung dieses Gemeinschaftsunternehmens zeigen Michelin und Faurecia, dass auch sie diese Vision teilen. Es gibt keine stärkere Energie, um voranzukommen.«
Text: Jo Beckendorff/Michelin, Foto: Michelin