Auf der Hauptversammlung am 11. Mai wird Michelin-Chef Michel Rollier die Aktionäre im Namen des Aufsichtsrates bitten, darüber abzustimmen, das traditionelle Reifenunternehmen künftig von einem Triumvirat lenken zu lassen.
Die Hintergründe: Im Mai 2006 kam der junge aufstrebende Co-Geschäftsführer Edouard Michelin bei einem tragischen Unfall ums Leben. Seitdem lenkt Michel Rollier, ein Cousin der Michelin-Familie, das traditionsreiche Unternehmen kommissarisch alleine. Rollier ist aber auch schon 62 Jahre alt. Deshalb will er künftig die Firma von einem Triumvirat gelenkt sehen. Ein Führungstrio gab es auch schon früher im Hause Michelin. Nur waren bis dato immer mindestens zwei des Cheftrios auch Mitglieder der Gründerfamilie. Das wird nun erstmals nicht mehr der Fall sein. Somit geht eine Ära im Hause Michelin zu Ende.
Rollier wird weiterhin der Lenker des kommenden Cheftrios sein (und ist auch weiterhin finanziell an Michelin beteiligt). Ihm zur Seite gestellt werden – wenn die Aktionäre ihre Zustimmung geben – der bisherige Finanzchef Jean-Dominique Senard (seit zwei Jahren im Unternehmen) und der bisherige Technikchef Didier Miraton (seit 1982 im Unternehmen). Sie werden als nicht persönlich haftende Gesellschafter für nur fünf Jahre berufen.
– Jo Beckendorff –