Die französische Reifengröße Michelin hat im ersten Halbjahr 2006 – und verglichen mit dem vergleichbaren Vorjahres-Zeitraum – ein (Netto-)Umsatz-Plus von 7,1 Prozent auf 8,023 Milliarden Euro erzielt. Belastet wurde das Geschäft durch einen zweistelligen Anstieg der Kosten für Rohstoffe, Energie und Transport um 21 Prozent. Diese 21 Prozent Mehrkosten lagen alleine bei 352 Millionen Euro.
Alle Geschäftsbereiche arbeiteten profitabel. Der Produktbereich Fahrradreifen ist in dem Segment „SR3″ (Specialty Activities enthalten. Während Fahrradreifen nicht explizit ausgewiesen werden, bringt es diese Michelin-Sparte (inkl. Motorradreifen etc.), die innerhalb des Gesamtumsatzes einen Marktanteil von 13 Prozent aufweist, auf einen (Netto-)Umsatz von 1,029 Milliarden Euro. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 ist das ein Plus von 1,9 Prozent.
Die exorbitant gestiegenen Kosten schlugen sich allerdings auf das operative Ergebnis nieder, das 644,7 Millionen Euro betrug (Minus 6,2 Prozent). Die operative Marge rutschte um 1,2 Prozentpunkte auf 8 Prozent und der Nettogewinn um zweistellige 28,2 Prozent auf 277 Millionen Euro.
Laut Michelin entwickelten sich die weltweiten Reifenmärkte insgesamt „weiterhin unterschiedlich. In den aufstrebenden Märkten wachstumsstarker Länder, insbesondere China“, verzeichneten die Franzosen erneut anhaltende Absatzsteigerungen, die „den Rückgang in Nordamerika ausgleichen konnten“. In Europa sei das erste Halbjahr dank guter Winterreifen-Verkäufe stabil verlaufen. Man habe hier mehr zulegen können als der Markt selbst.
Michelin-Deutschland, das in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen feiert, beschäftigt 8.900 Mitarbeiter und ist laut eigenen Angaben mit einer Jahresproduktion von knapp 17 Millionen Einheiten „einer der größten Reifenhersteller Deutschlands“.
– Jo Beckendorff –