Nicht nur auf dem diesjährigen 86. Internationaler Auto Salon Genf (3. bis 13. März) ein absoluter Hingucker: »Microlino« – ein Nachbau der legendären Isetta, die BMW in den 50er-Jahren erfolgreich verkaufte. Bald soll sie mit E-Motor und mit einer Reichweite und Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometer in den Zukunft rollen. Übrigens: Hinter dem möglichen Comeback dieser beliebten »Knutschkugel« steckt kein geringerer als der Schweizer Wim Ouboter (Bild), Gründer und Geschäftsführer von Micro Mobility Systems AG.
Micro Mobility Systems AG wurde 1996 gegründet. Ouboter galt als Erfinder des klappbaren Tretrollers sowie des dreirädrigen Kickboards, die beide die Welt eroberten.
Jetzt hat er sich einem anderen Urban Mobility-Produkt zugewandt. Gerade einmal 400 Kilogramm soll der E-Nachfolger der 1956 erstmal vorgestellten Isetta auf die Waage bringen. 2015 entwickelte Ouboter in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) ein erstes Konzept. BMW selbst zeigte selbst bei einer persönlichen Vorstellung des Projekts keinerlei Interesse an der Schweizer Idee.
Da die Patente aber längst ausgelaufen sind, konnten sich Ouboter und sein Team bedienen, um ihre Vision eines – O-Ton Ouboter – »minimalistischen E-Autos mit Kultfaktor« wiederzubeleben. Ein erster Prototyp wurde Ende 2015 vom chinesischen Autohersteller Kandi Technologies gebaut. Messepremiere war auf dem Genfer Auto Salon 2016.
Seit diesem Messeauftritt liegen bereits 500 Vorbestellungen vor. Auf Nachfrage erfuhr der RadMarkt, dass eine erste limitierte Kleinserie des »Microlinos« für das vierte Quartal 2017 geplant ist. Mehr könne man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen.
Mehr Info unter www.microlino.ch sowie auch www.micro.ms.
Text: Jo Beckendorff, Fotos: Micro Mobility Systems AG/Microlino