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Micromobility.com aus dem Bieter-Rennen – VanMoof-Gerüchteküche kocht
Kurz nach der Insolvenz von VanMoof Group (VanMoof B.V., VanMoof Global Support B.V. und VanMoof Global Holding B.V.) am 17. Juli hatte sich mit der an der US-Börse notierten Mikromobilitäts-Plattform Micromobility.com Inc. ein allererster Interessent mit der Erklärung zu Wort gemeldet, für den Direktanbieter ein unverbindliches Angebot abgeben zu wollen. Wie Micromobility.com-CEO Salvatore Palella letzte Woche auf der Social Media-Plattform X (vormals Twitter) bekannt gab, ist das Angebot seines Unternehmens »bedauerlicherweise von den Treuhändern nicht angenommen worden«.
Foto: HVG Law LLP

Laut Palella haben sich die VanMoof-Treuhänder – die berufenen Insolvenzverwalter Jan Padberg und Robin de Wit von der Amsterdamer Kanzlei Holland Van Gijzen en Notarissen LLP (aka HVG Law LLP) – dazu entschieden, »mit einer anderen Partei zu verhandeln. Mein Gefühl sagt mir, dass die finanziellen Zahlen Vorrang vor dem Verbraucherschutz haben. Beste Wünsche an die @VanMoof«.
Sein Ärger über den Bieter-Ausschluss ist bereits aus diesem Statement herauszuhören. Was ihn vor allem erbost: die finanzielle Situation seines Unternehmens sei falsch dargestellt worden. Für die geplante VanMoof-Übernahme hätte man genügend Investoren und Kapitalmärkte im Rücken gehabt. Außerdem wären für ihn – Seitenhieb an die Treuhänder – »die Nutzer im Vordergrund gestanden und nicht die Finanzen«.
Die Gerüchteküche kocht
DesWeiteren habe er Gerüchte vernommen, dass nun auch die beiden VanMoof-Gründer und Brüder Taco und Ties Carlier über eine (nicht näher benannte) Strohfirma als Bieter für ihr in die Insolvenz geschlittertes Unternehmen auftreten würden. Falls dem tatsächlich so wäre, will Palella laut eigenen Angaben das laufende Umstrukturierungsverfahren beim Konkursgericht anfechten: »Transparenz und Fairness sollten an erster Stelle stehen.«
Mehrere Bieter im Rennen?
Wer nun allerdings die von Palella oben genannte »andere Partei« sein soll, mit der die VanMoof-Treuhänder gerade verhandeln, ist zum Zeitpunkt dieses Schreibens nicht bekannt. Diesbezügliche Gerüchte gibt es zuhauf – da fallen Namen wie die Accell Group (seit Anfang 2022 in Händen der börsennotierten US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Kohlberg Kravis Roberts & Co. Inc. (aka KKR Group), US-Bikeproduzent Trek Group sowie »ein bisher unbekannter Bieter aus Deutschland«.
Nun könnte man sich tatsächlich fragen, ob Letztgenannter die gerüchteweise von Palella aufgeschnappte Strohfirma ist – oder ob da auch noch andere Bieter am Ball sind, die Außenstehende noch gar nicht auf dem Schirm haben?
Auf Seiten der VanMoof-Treuhänder ist man da noch recht zugeknöpft. Auf der Webseite von HVG Law LLP heißt es nach wie vor, dass man momentan dabei sei, »einen Verkaufsprozess für die Vermögenswerte und Aktivitäten von VanMoof einzuleiten, um eine Partei zu finden, die bereit ist, die Aktivitäten von VanMoof weiterzuführen«.
Weitere Interessenten können sich nach wie vor via E-Mail (Adresse: insolventie.amsterdam@hvglaw.nl) direkt an das oben genannte Treuhänder-Duo wenden: »Die Treuhänder werden Sie dann über den Verkaufsprozess informieren.«

Text: Jo Beckendorff

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