US-Mietrad-Systemanbieter Limebike kommt nach Europa
Startet zum Jahresende in Frankfurt und Zürich durch: Limebike.

2017 wurde Europa in Sachen stationsloser Mietrad-Systeme vor allem von Fernost-Anbietern angeradelt. Jetzt meldet sich ein Übersee-Anbieter aus einer ganz anderen Richtung der Welt. Limebike – laut Eigenangaben das »am schnellsten wachsende Bikesharing-Unternehmen der USA« – geht nun auch in Europa an den Start. Der stationslose Leihrad-Anbieter aus dem Silicon Valley will Ende Dezember in Frankfurt am Main und Zürich loslegen.

Limebike wird von den führenden Silicon Valley Venture Capital-Firmen Andreessen Horowitz, DCM Ventures und GGV Capital finanziert und hat seinen Hauptsitz im kalifornischen San Mateo.
Mit einer kleinen Flotte von jeweils 480 Rädern pro Stadt startet das erst 2017 gegründete Start-up in Europa »die Pilotphase«. Ziel soll es sein, bis zu Beginn des Frühjahrs 2018 »den Markt zu ergründen, den tatsächlichen Bedarf und die beliebtesten Strecken zu identifizieren«. Um dieses Ziel zu erreichen, beschäftigt das Unternehmen mit Hauptsitz im Silicon Valley »lokale Mitarbeiter in den einzelnen Märkten, die sich um Customer-Happiness, Wartung der Leihräder und die Reallokation kümmern«.
Anders als Anbieter Obike aus Singapur, die seine Deutschlandpremiere ohne Vorwarnung in München startete, für Chaos sorgte und dafür arg in die Kritik geriet (der RadMarkt berichtete), werden die Smart-Bikes des US-Anbieters »in Absprache mit Städten und Gemeinden an festgelegten und gemeinsam vereinbarten Orten positioniert. Von besonderer Bedeutung sind in der Anfangsphase neben Innenstädten und Bahnhöfen auch Museen, Universitäten und Bildungseinrichtungen«.
Zudem schreibt Limebike: »Anonymisierte Daten zur Wegenutzung geben Aufschluss über beliebte Gebiete, aber vor allen Dingen über den tatsächlichen Bedarf an Rädern. Limebike nutzt diese Daten, um bedarfsorientiert mehr Räder an stark frequentierten Punkten zur Verfügung zu stellen bzw. dort zu entfernen, wo die Nachfrage weniger stark ist. Die Informationen werden der Stadtverwaltung zudem kostenfrei zur Verfügung gestellt, sodass diese positiv in die Stadtplanung einfließen können.«
Neben der Zusammenarbeit mit Regierung und Stadtverwaltung wird Limebike eigenen Angaben zufolge »auch Kooperationen mit lokalen Unternehmen und Geschäften sowie Bildungsinstitutionen eingehen. Auf diese Weise können private oder wirtschaftlich genutzte Flächen besser ausgelastet und vernetzt werden und so einen Mehrwert für ortsansässige Unternehmen schaffen«. Diesen Schritt habe man bereits in anderen Märkten etabliert.
Um mit dem öffentlichen Platz verantwortungsvoll umzugehen, enthält die für die Nutzung von Limebike herunter zu ladende App Hinweise, an welchem Ort das im Vergleich zu europäischen Mietrad-Systemanbietern spartanisch ausgestattete Rad am besten abgestellt werden kann: »Wer unsachgemäß parkt und sich vom Rad entfernt, bekommt eine Push-Benachrichtigung mit der Aufforderung, falls möglich nach einem besseren Standort zu suchen.« Sollten sich trotzdem unsachgemäß geparkte Räder in der Stadt breit machen, können diese über die App gemeldet werden: »Die regionalen Limebike-Teams rücken dann aus, um die Fahrräder umzustellen. Besonderes Plus: Wer einen Falschparker meldet, wird belohnt und bekommt eine Fahrt umsonst.«
Die Limebike-App kann ab sofort über die gängigen App-Stores heruntergeladen werden. Noch vor Beginn der kommenden Sommersaison sollen weitere Städte in Deutschland, der Schweiz und anderen europäischen Städten folgen.
Mehr Info über www.limebike.com.

Text: Jo Beckendorff/Limebike, Fotos: Limebike

Wir woanders
Trekking & Radkultur
Das Magazin für E-Bikes
Taktik & Training
Das Branchenmagazin
Club für leidenschaftliche Fahrradfahrer
Community aus sportlichen Radfahrern