Der nach dem Börsen-Aus von Derby einzig verbliebene auf dem Börsenparkett cruisende deutsche Komplettrad-Anbieter Mitteldeutsche Fahrradwerke AG (Mifa) hat das Geschäftsjahr 2012 mit einem (im Vergleich zum Vorjahr) Umsatzanstieg von 10,7 Porzent auf nunmehr 111,3 Millionen Euro abgeschlossen. Was das Mifa-Geschäft besonders auf Trab hielt: Die Themen E-Bike und Service…
Laut Geschäftsbericht surrte der E-Bike-Anteil am Gesamtumsatz um 30 Prozent (Vorjahr: 12,5 Prozent) auf 33,4 Millionen Euro nach oben. Mit insgesamt 47.000 Einheiten verließen 74,1 Prozent mehr E-Bikes die Produktion wie im Vorjahr. Gleichzeitig erhöhte sich der durchschnittliche Absatzpreis pro E-Bike um 52,2 Prozent auf 711 Euro. Der im Vergleich zum Fahrrad höhere Preis von E-Bikes ließ auch den durchschnittlichen Absatzpreis je verkauften Mifa-Zweirads um über 30 Prozent auf nunmehr 204 Euro klettern.
Dazu O-Ton Mifa: „Trotz der insgesamt rückläufigen Zahl verkaufter Fahrräder – im Geschäftsjahr 2012 lag sie bei 546.000 nach 644.000 Stück im Vorjahr – wuchs der Gesamtumsatz um 10,7 Prozent auf nunmehr 111,3 Millionen Euro. Dabei lag der Auslandsanteil bei 21,1 Prozent.“ Der Bereich Fahrrad (ohne E-Bikes) schluckte erwartungsgemäß einen Volumenrückgang von 19,2 Prozent auf 499.000 Einheiten.
Was den Durchschnittspreis ebenfalls nach oben trieb, ist nach dem Mifa-Einstieg bei Grace (die auch das Smart-Bike bauen) sowie Steppenwolf auch der steigende Anteil am Verkauf hochwertiger Premiumrädern, der traditionelle über den Fachhandel rollen. Zuvor hatte sich die Mifa eher im Billigsegment (No-Name-)Massenmarkt getummelt, der größtenteils über branchenfremde Großanbieter abgewickelt wird.
Neben dem nach oben sprintenden E-Bike-Verkäufen trug sicherlich auch das wachsende Servicegeschäft zum guten Ergebnis 2012 bei. Mit einem eigenen Call-Center und zahlreichen Vor-Ort-Präsenzen betreiben die Sangerhausener laut Eigenaussage „das deutschlandweit größte Servicenetzwerk der Fahrradbranche“. Dieser Bereich steuerte im letzten Jahr 4,3 Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei (plus 168,8 Prozent). Der Service würde künftig weiter ausgebaut, weil „mit dem technologischen Fortschritt im Fahrradbau auch die Betreuung nach dem Kauf wichtiger wird“.
Somit schaut die Mifa auch positiv in die Zukunft. Für das laufende Geschäftsjahr 2013 geht gegenwärtig von einem Gesamtumsatz von 120 bis 130 Millionen Euro sowie eine EBIT-Marge zwischen 4 und 5 Prozent aus.
Text: Jo Beckendorff