Nachdem die Mifa am 20. März 2014 für das Jahr 2013 einen möglichen Jahresfehlbetrag von circa 15 Millionen bekanntgab, hat der Sangerhausener Fahrradhersteller aus den Vorjahren weitere Fehlbeträge entdeckt, die zusammen »voraussichtlich zu einem Bilanzverlust in Höhe von circa 28 Millionen Euro zum 31. Dezember 2013 führen«…
Laut der heutigen Ad-hoc-Mitteilung des Unternehmens sei im Zuge der Untersuchungen durch den Vorstand und Aufsichtsrat der Mifa festgestellt worden, dass auch die Abschlüsse der Vorjahre wesentliche falsche Angaben enthielten. Betroffen hiervon seien die Bilanzposten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie fertige Erzeugnisse. Aktuelle Erkenntnisse ergäben eine kumulierte Bestandsdifferenz in Höhe von circa 19 Millionen Euro, die sich aus dem Jahresabschluss 2012 und aus Vorjahren ergebe.
Die avisierte weitere Beteiligung des indischen Fahrradherstellers Hero Cycles Ltd. scheint durch diese neue Entwicklung offenbar nicht beeinträchtigt zu sein. Der sehe auch nach dem Bekanntwerden des kumulierten Bilanzverlusts aus den vergangenen Geschäftsjahren weiterhin großes Potenzial in einer strategischen Partnerschaft mit der Mifa. Hero plane, im Rahmen von Barkapitalerhöhungen aus genehmigtem Kapital 15 Millionen Euro Eigenkapital in die Gesellschaft zu investieren. »Als Voraussetzung für ihr Investment erwartet Hero jedoch insbesondere erhebliche Finanzierungsbeiträge der relevanten Finanzierungspartner der Mifa.«
In den kommenden Wochen werde voraussichtlich eine Einladung zu einer Gläubigerversammlung erfolgen. Zurzeit erstelle die Beratungsgesellschaft Ernst & Young ein Sanierungsgutachten, auf dessen Basis weitere Maßnahmen zur künftigen Ausrichtung des operativen Geschäfts getroffen werden sollen. Das Gutachten wird voraussichtlich im Juni vorliegen.