Mifa-Bike mit neuer Führungsmannschaft
Neue Gesichter bei Mifa-Bike (v. l.): COO Olaf Flunkert, Marketingmitarbeiterin Katja Niemann und Vertriebsleiter Tobias Schweter.

Wohin steuert Mifa-Bike unter dem neuen Eigentümer? Immerhin ist sie ein so spannendes Projekt, dass mehrere nicht ganz unbekannte Akteure der Fahrradbranche dorthin wechselten.

So wurde der bisherige Grofa-Geschäftsführer Tobias Schweter Vertriebsleiter, der frühere Derby-Mann Stefan Mang leitet das Produktmanagement. Von außerhalb kommt der COO Olaf Flunkert, der zuvor beispielsweise bei Procter and Gamble beschäftigt war. Seine Aufgabe ist es, die Produktion so zu optimieren, dass die Kosten im Griff bleiben – was nach seiner Diagnose früher nicht der Fall war. Der Warenfluss habe nicht gestimmt, die Kosten seien aus dem Ruder gelaufen. Auch die Innenstadtlage in Sangerhausen sei abträglich bei 80 LKW-Bewegungen am Tag.
Um hier Abhilfe zu schaffen, strebt die Mifa an, die Produktion zu verlegen. Im Auge hat man ein 15 Hektar großes Grundstück am Autobahndreieck Südharz, das man neu bebauen werde. Dann will man »Ware anschrauben statt bewegen«.
Das Stichwort heißt Flexibilisieren. Flunkert: »Keine Maschine ist flexibler als der Mensch.« Notfalls könne man Fahrräder auch als Einzelstücke montieren, jedenfalls seien einige Bänder auf Losgrößen von 50 ausgelegt. Man will künftig mit nur einem Typ Einspeichautomaten auskommen, um die Wartung zu vereinfachen. Ganz selbstbewusst strebt der COO die Kostenführerschaft an selbst für den Fall, dass der Anti-Dumping-Zoll falle. Zugleich definiert er den Qualitätsbegriff auch über Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit.
Zugleich begründete Flunkert die im September angesetzte Kurzarbeit mit Spätfolgen der Insolvenzphase, in der der Auftragseingang rückläufig war. Das sehe für 2016 schon wieder anders aus.
Tobias Schweter erklärte 2016 zugleich zu einem Übergangsjahr, was die Produktpalette angeht: Hier stehen die Zeichen auf Kontinuität und Feinschliff, große Neuerungen würden unter erneuertem Produktmanagement gerade für die Marken Steppenwolf und Grace für 2017 angestrebt, wobei die DNA der Marken unangetastet bleiben soll. Ein Entwicklungsschwerpunkt soll die Integration sein. Den zwei Standbeinen Massenmarkt und Fachhandel will man treu bleiben.
Die Mifa hat zudem ein Tool im Sinne des Click and Collect eingeführt: Fahrräder, die im Laden nicht geführt werden, können im Internet bestellt werden, und dann kann man sie im Laden abholen. Flunkert: »Mit diesem Business-to-partner-Konzept holen wir die Kunden aus dem Netz zurück in den Laden.«
www.steppenwolf-bikes.com/born-to-partner/
Text/Foto: Michael Bollschweiler

 

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