Am 17. September 2014 veröffentlichte die Mifa Mitteldeutsche Fahrradwerke AG ihre Geschäftszahlen 2013, einen Tag später die Zahlen für das 1. Quartal 2014. Eine weitere Meldung aus Sangerhausen am 18. September enthielt die Nachricht, dass der Mifa-Aufsichtsrat den Vorstandsvorsitzenden Hans-Peter Barth abberufen habe. Er war seit dem 20. März 2014 für die MIfa tätig. Neues ordentliches Mitglied und Vorsitzender des Vorstandes soll zum 1. Oktober 2014 und für die Dauer von drei Jahren der Handels- und Industrieexperte Thomas Mayer (56) werden…
Der Diplom-Kaufmann verantwortet künftig die Bereiche Strategie, Vertrieb und Marketing, Finanzen und Controlling, Recht, IT und Personal sowie die Öffentlichkeitsarbeit und übernimmt damit auch die Ressorts von Hans-Peter Barth.
Der künftige Vorstandsvorsitzende verfüge über umfassende Erfahrung als Vorstand und Geschäftsführer international agierender Handels-, Dienstleistungs- und Industrieunternehmen. In zahlreichen Mandaten habe er in der Vergangenheit für die Neuausrichtung strategischer Geschäftseinheiten oder gesamter Unternehmen gesorgt, so die Unternehmensmeldung. Dank Mayers Vertriebs- und Finanzexpertise sowie seiner unternehmerischen Kompetenzen erwarte der Aufsichtsrat von dieser Personalentscheidung einen weiteren entscheidenden Impuls, um die Mifa auf einen stabilen und nachhaltigen Erfolgskurs zu führen.
Geschäftszahlen 2013
Im Geschäftsjahr 2013 erreichte die Mifa Umsatzerlöse in Höhe von 110,7 Millionen Euro (Vorjahr: 107,8 Millionen Euro), das entspricht einem Anstieg von 2,7 Prozent gegenüber den korrigierten Umsatzerlösen des Geschäftsjahres 2012. Wie berichtet, kam es in den vergangenen Geschäftsjahren zu fehlerhaften Bestandsbewertungen im Bereich der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffbestände sowie der fertigen Erzeugnisse. Die betroffenen Abschlüsse aus der Vergangenheit würden nun in laufender Rechnung korrigiert.
Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse plus Bestandserhöhungen und aktivierte Eigenleistungen) erhöhte sich um 6,4 Prozent auf 117,0 Millionen Euro (Vorjahr: 110,0 Millionen Euro). Durch die weiteren Integration der im Jahr 2012 erworbenen Marken Grace und Steppenwolf erhöhten sich sowohl die Material (86,6 Millionen Euro; Vorjahr: 81,6 Millionen Euro)- als auch die Personalaufwendungen (17,4 Millionen Euro; Vorjahr: 15,9 Millionen Euro).
Insgesamt kommt die Mifa auf ein Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Ertragsteuern (EBITDA) von -6,7 Millionen Euro (Vorjahr: -4,5 Millionen Euro). Minus 11,1 Millionen Euro (Vorjahr: minus 8,0 Millionen Euro) stehen als operatives Ergebnis (EBIT) im Bericht. Ins Gewicht fielen unter anderem auch Aufwendungen im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme von zwei neuen Fertigungsstraßen für hochwertige E-Bikes, Entwicklungsaufwendungen sowie Emissionsaufwendungen der im August 2013 begebenen Unternehmensanleihe. Der Konzernjahresfehlbetrag wird mit -13,2 Millionen Euro (Vorjahr: -9,9 Millionen Euro) für das Geschäftsjahr 2013 angegeben, der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2013 wuchs dadurch auf einen Betrag von -29,6 Millionen Euro (31. Dezember 2012: -16,4 Millionen Euro).
Die Mifa weist darauf hin, dass die Prüfung des Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer noch nicht abgeschlossen sei, dies jedoch kurz bevor stünde. Vorstand und Aufsichtsrat hätten zudem beschlossen, die Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2013 der Hauptversammlung zu überlassen, zumal diese auch über wesentliche Elemente der vorgesehenen finanziellen Restrukturierung beschließen werde.
Der Mifa-Vorstand sieht das laufende Geschäftsjahr 2014 als ein Jahr der Restrukturierung und rechnet mit einem sinkenden Umsatz und einem negativen Ergebnis, was auch durch den Bericht zum 1. Quartal bestätigt wird. »Wir planen, die Kapitalrestrukturierung der Mifa bis spätestens Ende März 2015 abgeschlossen zu haben«, so Dr. Stefan Weniger, Vorstandsmitglied für Reorganisation und Sanierung (Chief Recovery Officer – CRO). Bei erfolgreicher Umsetzung im geplanten zeitlichen Rahmen rechne man schon im Geschäftsjahr 2015 mit einem leicht positiven Ergebnis.
Mifa 1. Quartal 2014
Im 1. Quartal 2014 erzielte die Mifa Umsatzerlöse von 34,2 Millionen Euro (Vorjahr 36,0 Millionen Euro) – ein Rückgang um 5,0 Prozent. Der Hauptabsatzmarkt Deutschland erreichte einen Umsatzanteil von 87,1 Prozent (Q1 Vorjahr: 78,7 Prozent). Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse plus Bestandserhöhungen und aktivierte Eigenleistungen) verringerte sich im gleichen Zeitraum um 5,5 Prozent auf 34,1 Millionen Euro (Q1 Vorjahr: 36,0 Millionen Euro).
Der Materialaufwand schrumpfte im Berichtszeitraum um 18,0 Prozent auf 23,1 Millionen Euro (Q1 Vorjahr: 28,2 Millionen Euro). Der Personalaufwand reduzierte sich um 17,0 Prozent auf 4,3 Millionen Euro (Q1 Vorjahr: 5,2 Millionen Euro). Dies führte zu einem positiven Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Ertragsteuern (EBITDA) von 1,2 Millionen Euro nach einem negativen Wert von -2,0 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
So erhöhte sich das operative Ergebnis (EBIT) auf einen leicht positiven Wert von 0,5 Millionen Euro (Q1 Vorjahr: -2,9 Millionen Euro).
Für für das zweite Quartal 2014 wird mit einem negativen operativen Ergebnis gerechnet. Unter anderem hätten Teile des Altbestands unter Marktwert verkauft werden müssen.
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