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Mifa: Insolvenzverwalter leitet Börsenabschied und mehr ein

Gleich mit zwei Meldungen machte die Ende letzten Jahres gerettete Mitteldeutsche Fahrradwerke AG (Mifa) auf sich aufmerksam. Beide liefen über den Ticker der Deutschen Gesellschaft für Ad-hoc-Publizität mbH (DGAP) – einer Tochtergesellschaft der Online-Unternehmenskommunikations-Plattform EQS Group…

Laut diesen Ticker-Meldungen hat Insolvenzverwalter Lucas Flöther letzten Donnerstag (15. Januar) zum einen „die Einbeziehung der Schuldverschreibungen der Mifa-Anleihe zum Handel im Marktsegment ‚Entry Standard’ des Freiverkehrs (Open Market) der Frankfurter Wertpapierbörse mit Wirkung zum 26. Februar 2015“ gekündigt. Zum anderen hat er beantragt, „die Zulassung der Aktien der Mifa zum Handel im Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse und auch die Zulassung der Aktien der Mifa zum regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse zu widerrufen“. Mit anderen Worten: Mifa wird sich noch in diesem Jahr von der Wertpapierbörse verabschieden.
Was das Downgrading der Anleihe betrifft sei es geplant, sie „ab dem 27. Februar 2015 im ‚Quotation Board’ des Freiverkehrs (Open Market) der Frankfurter Wertpapierbörse zum Handel einzubeziehen“.
Was das vollständige Delisting der Mifa-Aktien betrifft, wird dieses voraussichtlich am 29. Juli 2015 wirksam: „Ab diesem Zeitpunkt können die Aktien der Mifa nicht mehr über die Börse gehandelt werden.“
Somit verlässt nach Derby Cycle (verabschiedete sich Ende 2012 nach knapp zwei Jahren und nach der Übernahme durch Pon Holdings Ende 2012 von der Frankfurter Börse) der letzte verbliebene deutsche Fahrradproduzent das Börsenparkett. Mifa kann zumindest eine längere Börsenhistorie als Derby aufweisen: Mifa-Aktien werden seit 2004 an die internationale Börse gehandelt.
Allerdings waren die Mifa-Aktien nach der Insolvenz im September 2014 regelrecht abgestürzt. Der Aktienkurs rutschte bis auf ein Jahrestief von gerade einmal noch 0,13 Euro herunter, konnte sich aber nach der Rettung durch die Unternehmerfamilie von Nathusius im Dezember wieder einigermaßen bekrabbeln. Mitte Januar stand sie wieder bei 0,25 Euro. Was allerdings zum letztjährigen Jahreshoch von 6,88 Euro immer noch ein Minus von 96,4 Prozent ist.
Fakt ist: Unter dem neuen Mifa-Eigentümer – der hinter dem Autozulieferer IFA Rotorion Holding GmbH stehenden oben genannten Unternehmerfamilie von Nathusius  – wird der Fahrradproduzent aus Sangerhausen nicht mehr lange auf dem Börsenparkett cruisen. Auch hier stehen die Zeichen also ganz klar auf Neubeginn.

Text: Jo Beckendorff, Foto: Mifa AG

 

 

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