Wie die Mitteldeutsche Fahrradwerke AG (Mifa) bekannt gab, ist Peter Wicht – lange Zeit Lenker und Macher des Sangerhausener Fahrradproduzenten – „aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung“ von seinem Amt als Vorstand zurückgetreten. Als neues Vorstandmitglied der Gesellschaft hat der Mifa-Aufsichtsrat Dr. Stefan Weniger (Bild) bestellt. Außerdem wurde mit dem Landkreis Mansfeld-Südharz die Veräußerung und Rückanmietung des Betriebsgrundstücks für 5,7 Millionen Euro vereinbart. Somit ist nun auch die öffentliche Hand mit einer Finanzspritze eingestiegen…
„Trouble-Shooter“ Weniger soll als sogenannter CRO (Chief Recovery Officer) die Bereiche Reorganisation und Sanierung verantworten. Im Unternehmensvorstand tritt der Rechtsanwalt und Betriebswirt an die Seite des zum 20. März 2014 zum Vorstand für Finanzen und Verwaltung berufenen Hans-Peter Barth. Weniger ist Geschäftsführer der hww Unternehmensberater GmbH, die laut Pressemitteilung „seit über 35 Jahren zu den führenden Sanierungsberatungen in Deutschland“ gehört. Der Sanierungsexperte ist jetzt interimistisch bei der Mifa an Bord.
Außerdem gibt der einzige an der Börse notierte deutsche Fahrradproduzent bekannt, dass er sein Betriebsgrundstück für eine Summe von 5,7 Millionen Euro an den Landkreis Mansfeld-Südharz veräußert und zurückmietet. Somit trifft zu, was in der lokalen Presse bereits berichtet wurde: Der Kreistag des Landkreises Mansfeld-Südharz hatte in einer Sondersitzung über Möglichkeiten diskutiert, wie man dem in einer von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Region gelegenen Produzenten mit finanzieller Unterstützung aus öffentlicher Hand unter die Arme greifen könnte. Der ins Schlingern geratene Produzent musste am 20. März – und zumindest für Außenstehende aus heiterem Himmel – via Ad-hoc-Meldung einen voraussichtlichen Jahresfehlbetrag in Höhe von 15 Millionen Euro bekannt geben.
Wie es in der vorliegenden Pressemitteilung heißt, wird das Grundstück „von der Mifa weiterhin vollumfänglich genutzt und zu marktüblichen Konditionen im Rahmen einer Sale & Leaseback-Vereinbarung zurück gemietet“.
Zusätzlich wurde nun bekannt gegeben, dass man seit Veröffentlichung oben genannter Ad-hoc-Mitteilung „mit weiteren wesentlichen Vertragspartnern, darunter Lieferanten, Kunden, Gesellschafter und Finanzierungsgeber“ Vereinbarungen getroffen habe, die zur weiteren Finanzierung des laufenden Geschäfts beitragen.
Text: Jo Beckendorff/Mifa, Foto: Mifa