Mifa-Rettung jetzt offiziell bestätigt

Heute morgen (Freitag 12. Dezember) bestätigte der verantwortliche Insolvenzverwalter Prof. Dr. Lucas F. Flöther auch offiziell was gestern schon vor Unterschriftsunterzeichnung nach draußen drang: Die Zukunft der Mitteldeutschen Fahrradwerke AG (Mifa) ist gesichert. Der Betriebsübergang ist für Mitte Januar 2015 geplant. Die Gläubiger haben dem Verkauf bereits zugestimmt, die Genehmigung durch die Kartellbehörden ist beantragt. Über den Kaufpreis wurde allerdings Stillschweigen vereinbart…

Laut offizieller Meldung hat Flöther „in der vergangenen Nacht den Geschäftsbetrieb des absatzstärksten deutschen Fahrradherstellers an einen Investor verkauft“. Der Standort in Sangerhausen (Sachsen-Anhalt) und alle Arbeitsplätze bleiben erhalten.
Erwerber der Mifa sei eine Gesellschaft der Unternehmensfamilie von Nathusius in Haldensleben, die ihrerseits die Geschäftsanteile der IFA Rotorion – Holding GmbH in Haldensleben hält. Der Investor übernimmt den gesamten Geschäftsbetrieb einschließlich aller rund 600 Mitarbeiter.
Dazu Flöther: „Mit der Familie von Nathusius haben wir für Mifa den idealen strategischen Partner gefunden.“ Der Käufer sei „ein Partner mit langem Atem, der Mifa wieder eine langfristige Perspektive bietet. Zudem ergänzen sich beide von der Familie von Nathusius gehaltene Unternehmen in ihrer Ausrichtung auf Produkte für die Automobilindustrie und den Fahrrad- und E-Bike-Markt, und damit auf die Zukunftsgeschäftsfelder der Mobilität. Besonders freut mich, dass kein Mifa-Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz verliert.“
Flöther weist mit Blick auf die bereits vom RadMarkt in einer vorherigen Meldung angesprochene Landesbürgschaft auch darauf hin, dass die Rettung von Mifa nicht zuletzt dem Land Sachsen-Anhalt zu verdanken sei: „Ohne die Unterstützung des Landes wäre die uneingeschränkte Fortführung des Unternehmens wahrscheinlich nicht möglich gewesen.“ Somit bedankt sich ein sichtlich erleichterter Insolvenzverwalter auch bei den Gläubigern, Kunden und Lieferanten von Mifa für die Unterstützung während der vergangenen zweieinhalb Monate, wo nicht immer alles rund lief.
Besonderer Dank gebühre jedoch den Mitarbeitern. Ohne deren unermüdliches Engagement hätte die Mifa diese schwere Zeit nicht hätte überwinden können.
Seitens der involvierten Landespolitik ließ Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring wissen: „Die Übernahme der Mifa ist ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für die Beschäftigten und für die Region. Wir haben großes Vertrauen in die neuen Investoren. Die Familie von Nathusius verfügt über herausragende unternehmerische Kompetenz und hat zudem viel eigenes Kapital in die Hand genommen, um der Mifa einen Neustart zu ermöglichen.“
Last but not least wird noch einmal darauf hingewiesen, dass Flöther bei der Betriebsfortführung und der Investorensuche von der hww Unternehmensberater GmbH unter der Leitung des Sanierungsexperten Stefan Weniger unterstützt wurde. Vor Stellung des Insolvenzantrags war der „Trouble Shooter“ für die Mifa im Einsatz – und kannte somit das Unternehmen. O-Ton Flöther: „Herr Weniger hat trotz schwieriger Umstände einen wesentlichen Beitrag zum heutigen Erfolg geleistet.“

Text: Jo Beckendorff, Foto: IFA-Rotorion

 

Wir woanders
Trekking & Radkultur
Das Magazin für E-Bikes
Taktik & Training
Das Branchenmagazin
Club für leidenschaftliche Fahrradfahrer
Community aus sportlichen Radfahrern