Am 26. Juli hatte Bikeanbieter Steppenwolf einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Seitdem lief der Betrieb in der Gewissheit weiter, schon bald einen solventen Investor zu finden. Den haben die beiden Steppenwolf-Gründer und Geschäftsführer Andreas und Roland Liertz jetzt in der Mitteldeutschen Fahrradwerke AG (kurz Mifa) gefunden.
Wie das börsennotierte Unternehmen aus Sangerhausen gestern abend bekannt gab, haben sie per Kaufvertrag vom 21. August „die wesentlichen Vermögenswerte der Steppenwolf Bikes GmbH sowie Markenrechte der Steppenwolf GmbH“ erworben. Die Mifa erwirbt die wesentlichen Vermögenswerte des Custom-Made-Pioniers in Form eines sogenannten „Asset Deals“ über ihr neugegründetes Tochterunternehmen namens Steppenwolf Bavaria GmbH. Zum übernommenen Vermögen zählen insbesondere die Markenrechte und Kundenbeziehungen der Steppenwolf GmbH sowie die Geschäftsbereiche Sales, Marketing und Außendienst (Service). Über den Kaufpreis der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Nur soviel: „Er wird von der Mifa aus eigenen finanziellen Mitteln getragen, die aus der im Juli 2012 erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung stammen.“
Aus Sicht der Mifa ist die Steppenwolf-Übernahme ein wichtiger Schritt bei der Fortsetzung ihrer Wachstumsstrategie, die sie im Rahmen der Kapitalerhöhung vorgestellt hatte. Vor allem sieht die Gesellschaft in der Akquisition eine geeignete Ergänzung ihres Portfolios, das im März 2012 mit der Übernahme der Berliner Grace GmbH & Co. KG bereits um eine gut eingeführte E-Bike-Marke erweitert worden war.
Die Marke Steppenwolf steht seit 1995 für hochwertige sportliche Fahrräder im gehobenen Preissegment. Die Räder werden ausschließlich in Deutschland produziert und über den qualifizierten Fachhandel angeboten. Ob die Steppenwolf-Gründer und –Brüder Liertz irgendwie an Bord bleiben, war zum Zeitpunkt dieser Recherche noch nicht heraus zu bekommen und scheint unwahrscheinlich.
– Jo Beckendorff –