Mifa-Verkauf perfekt
Stefan Zubcic

Der Kaufvertrag ist unterschrieben: Die Mifa Bike GmbH ist heute, 20. Juli 2017, an den Investor Stefan Zubcic aus Coburg veräußert worden. Alle der rund 130 verbliebenen Mitarbeiter werden übernommen, die Verlegung der Fahrradproduktion an den alten Standort in Sangerhausen hat bereits begonnen. Neu ist der zukünftige Firmenname: Sachsenring Bike Manufaktur.

»Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde«, betonte Lucas F. Flöther, Insolvenzverwalter der Mifa-Bike GmbH, heute nach Unterzeichnung des Kaufvertrages. »Doch auch wenn wir nur einen Teil der Arbeitsplätze retten konnten, freut es mich doch sehr, dass die Produktion hier am Standort Sangerhausen erhalten bleibt. Dass dies gelungen ist, ist vor allem das Verdienst der verbliebenen Mitarbeiter, die mit nie nachlassendem Einsatz dem Unternehmen die Stange gehalten haben.« Die Gläubiger hätten dem Verkauf bereits zugestimmt, so die Mitteilung. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Betriebsübergang ist für den 1. August 2017 geplant.
In dem Investor Stefan Zubcic, ein langjähriger Automotive-Manager, der sich auf Übernahmen und Restrukturierungen aus Insolvenzen spezialisiert hat, sieht der Insolvenzverwalter den richtigen Partner. Zubcic ist mit seiner Sachsenring-Gruppe in den Bereichen Automotive, Medizintechnik und Flachglasveredelung tätig. 2014 hatte er aus der Insolvenz der HQM Sachsenring in Zwickau den Bereich Karosseriebau übernommen, zwei Jahre später die Nündel Kunststofftechnologie in Wendelstein/Nürnberg (Automotive/Medizintechnik). Im März dieses Jahres kam das Saxo Glaswerk in Brand-Erbisdorf/Erzgebirge (Flachglasveredelung) hinzu. »Er verfügt über viel Erfahrung und kann Mifa mit seinem kaufmännisch soliden Zukunftskonzept wieder eine langfristige Perspektive bieten«, so Flöthers Einschätzung.

Neuanfang mit neuem Namen

Zukünftig firmiert der Fahrradhersteller unter Sachsenring Bike Manufaktur. Dies sei Ausdruck eines grundsätzlichen Neuanfangs, wobei auch die zukünftige Positionierung unseres Markenportfolios hierbei eine wesentliche Rolle spiele, so Zubcic. Er ergänzte: »Wie bereits bekannt, werden wir uns auf alte Tugenden der Mifa zurückbesinnen, aber zusätzlich auch ein stringentes Kostenmanagement umsetzen. In Summe werden wir uns auf einem deutlich abgesenkten Umsatzvolumen konsolidieren und dann langfristig und mit Augenmaß wieder wachsen.« Von Seiten der bisherigen Hauptkunden gäbe es sehr konkrete, positive Rückmeldungen bezüglich der weiteren Zusammenarbeit.
Mit Blick auf die Rückkehr der Produktion in das alte Werk dankte Zubcic den Vertretern des Landkreises Mansfeld-Südharz, »die dies in sehr konstruktiven Verhandlungen erst ermöglicht haben«.
Flöthers Dank galt allen Beteiligten, die zur Rettung von Mifa beigetragen haben. »Die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat, der IG Metall, dem Gläubigerausschuss, den Gläubigerbanken und der Politik war jederzeit zielführend und konstruktiv«, so der Insolvenzverwalter.
Fotos: Sachsenring Group, Flöther

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