Der mit der innovativen Helmtechnologie »Brain Protection System« (BPS) punktende Anbieter Mips AB hat im ersten Verkaufsquartal des laufenden Geschäftsjahres 2022 einen vorläufigen Nettoumsatz von 137 Millionen SEK (13,22 Millionen Euro) aufgesetzt. Verglichen mit den ersten drei Monaten des Vorjahres ist das ein Plus von 65,1 Prozent (organisches Wachstum: 48 Prozent). Das organische Wachstum beruht hauptsächlich auf den Erfolgen der Helmkategorie Sport – und dort nicht nur dank der Unterkategorie Bike, sondern vor allem dank der Unterkategorie Snow. Die im Vergleich kleine und junge Helmkategorie Moto konnte ebenfalls zum guten Umsatzwachstum beitragen.
Mit oben genanntem Gesamtumsatz im Rücken glänzte auch das operative Betriebsergebnis (EBIT) mit 62 Millionen SEK (5,98 Millionen Euro). Zum Vergleich: in 01-03/2021 waren es 39 Millionen SEK (3,76 Millionen Euro). Der Quartalsgewinn lag mit 48 Millionen SEK (4,63 Millionen Euro) ebenfalls mit 50 Prozent im Plus.
Dazu Mips-President und -CEO Max Strandwitz: »Die Lage in der Welt war im ersten Quartal 2022 mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und den anhaltenden Herausforderungen in der globalen Lieferkette katastrophal. Ich freue mich daher sehr, dass wir unseren Umsatz bei gleichbleibend hoher Profitabilität weiter steigern konnten.«
Produktionspartner-Verdoppelung polstert Risiko
Man habe in den letzten Jahren mit Risikomanagement und Risikominderung vorgesorgt. Nur so sei man für die Herausforderungen des letzten Quartals gut gerüstet gewesen: »In der Anfangsphase der Corona-Pandemie hatten wir 40 verschiedene Produktionspartner. Jetzt sind es 83 – was uns in die Lage versetzt hat, Unterbrechungen der Lieferkette gut zu bewältigen. Trotz des unruhigen und unvorhersehbaren externen Umfelds sind wir nicht ein einziges Mal mit der Auslieferung von Aufträgen in Verzug geraten, während wir gleichzeitig ein starkes Wachstum erzielt haben.«
So hätten sich die Helmbestände im ersten Quartal weltweit allgemein verbessert. Jetzt gehen die Schweden davon aus, dass sie sich gegen Ende des zweiten Quartals normalisieren werden. Allerdings sei es
schwierig, einen vollständigen Überblick über das externe Umfeld zu bekommen. Auf der einen Seite gehe man davon aus, dass man weiterhin mit Einschränkungen innerhalb der Lieferkette zurechtkommen müsse. Auf der anderen Seite sieht sich Mips mit seinem flexiblen Geschäftsmodell gut für das nächste Quartal gerüstet. Schließlich sei die BPS-Nachfrage weiterhin stark.
Helmkategorie Sport
Nach wie vor größter Mips-Umsatzbringer: die Helmkategorie Sport. Hier konnten die Schweden ihren Nettoumsatz um 60,3 Prozent auf 125 Millionen SEK (12,06 Millionen Euro) hieven (siehe auch unten stehende Tabelle). Ein Großteil des Quartalswachstums wurde mit der Unterkategorie Snow eingefahren. Aber selbst deren »Schwester« Bike konnte in den kalten Wintermonaten ein Verkaufswachstum aufsetzen.
Alleine diese Tatsache unterstreiche schon, dass die gesunde Nachfrage nach Fahrradhelmen weiter anhalten werde. Was die angespannte Lagersituation betrifft, würde sie sich »insbesondere bei Fahrradhelmen im unteren Preissegment« normalisieren.
Nach wie vor wird das Wachstum der Kategorie Sport von bestehenden Mips-Kunden vorangetrieben, die den Anteil ihres Sortimentes mit dem von den Schweden entwickelten Helm-Sicherheitssystem BPS weiter ausbauen.
Helmkategorie Moto
Im Vergleich zur Helmkategorie Sport immer noch sehr klein, dafür aber mit einem mehr als verdoppelten Nettoumsatz im ersten Verkaufsquartals 2022 dabei: Moto. Mit ihren alles in allem 11 Millionen SEK (1,06 Millionen Euro) lag diese Kategorie im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres mit einem dreistelligen 175 Prozent im Plus (siehe auch unten stehende Tabelle). O-Ton Strandwitz: »In der Kategorie Moto ist schon seit langem ein positiver Trend zu beobachten. Wir glauben, dass sich dieser auch im Jahr 2022 fortsetzen wird.«
Das Wachstum beruht zum Einem auf gute Fortschritte bei bestehenden Mips-Kunden, zum anderen aber auch auf Neukunden, die sich für die Einführung von Helmmodellen mit BPS entschieden haben.
Helmkategorie Safety
Die dritte von Mips bediente junge Helmkategorie Safety erzielte im ersten Verkaufsquartal 2022 einen Nettoumsatz von 1 Millionen SEK (0,1 Millionen Euro – siehe auch unten stehende Tabelle)). Damit lag man auf dem Niveau des vergleichbaren Vorjahres-Quartals.
Aber auch hier schaut Mips positiv in die Zukunft. Schließlich starteten die Schweden Ende April dieses Jahres eine Partnerschaft mit der Helmgröße Uvex Group und deren Safety-Unit. Das Fürther Unternehmen gilt unter anderem als weltweit größten Anbieter von Bauhelmen. Über die Partnerschaft soll die Mips-Technologie auch im Sektor Safety aufgesetzt werden. Schwerpunkt für das junge Mips-Geschäftsfeld Safety ist es in diesem Jahr, »den Umsatz mit unseren bestehenden Kunden zu steigern, aber natürlich auch Partnerschaften mit neuen Kunden aufzubauen«.
Ausblick
Mit der positiven finanziellen Entwicklung der letzten Jahre sowie dem guten Wachstum aller von Mips bedienten Helmkategorien im Rücken wollen die Schweden auch noch einmal ihre langfristigen Finanzziele überprüfen. Diese aktualisierten Finanzziele werden im Rahmen eines Kapitalmarkttages am 9. Juni 2022 vorgestellt.
Nur so viel vorab: Ziel ist es, organisch zu wachsen und bis 2025 einen Nettoumsatz von mehr als 1 Milliarde SEK (96,47 Millionen Euro) zu erzielen sowie eine EBIT-Marge von mehr als 40 Prozent zu erreichen. Außerdem soll die Nachhaltigkeitsarbeit vorgetrieben werden. Im Laufe des ersten Verkaufsquartals haben die Schweden ihren Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2021 veröffentlicht. Dort werden die mit der Initiative Science Based Targets (SBTi) übereinstimmenden Nachhaltigkeitsziele genau definiert.
Somit verpflichtet sich das Unternehmen, »sein Geschäft im Einklang mit dem Ziel des Pariser Abkommens zu führen, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten und auf eineinhalb Grad zu begrenzen. Unsere Nachhaltigkeitsergebnisse werden daher in Bezug auf diese Ziele gemessen, sodass wir die Fortschritte, die wir im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsarbeit machen, besser einschätzen können«.
Text: Jo Beckendorff, Foto/Tabelle: Mips